Von: idr
Es sieht aus wie eine Mischung aus Beauty-Ritual und Massage, ist tausende Jahre alt und liegt voll Im Trend: Die Rede ist von Gua Sha. Die flachen Steine aus Jade oder Rosenquarz versprechen straffe Haut, gelöste Verspannungen und einen frischen Teint. Auf Social Media gleiten Influencerinnen mit gekonnten Bewegungen entlang der Lymphbahnen. Was ist an dem Beauty-Trend dran?
Tausende Jahre alte Tradition
Gua Sha ist keine Erfindung der modernen Beauty-Industrie. Die Methode ist etwa 2.000 Jahre alt, stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin und wurde dort ursprünglich zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt. „Gua“ bedeutet so viel wie „schaben“, „Sha“ steht für die Rötung, die dabei auf der Haut entstehen kann.
Während in der klassischen Anwendung auch Rücken oder Beine behandelt werden, hat sich im Westen vor allem das Gesicht als Einsatzgebiet etabliert, da der Effekt beobachtet werden kann, dass man nach einer Anwendung weniger aufgedunsen aussieht.
Verspricht Gua Sha zu viel?
Die Wirkversprechen sind groß: Lifting ohne OP, entschlackte Haut, Minderung von Falten, weniger Schwellungen. Ein Teil davon beruht auf nachvollziehbaren Mechanismen. Durch das Schaben entlang der Lymphbahnen kann Flüssigkeit besser abtransportiert werden. Das lässt geschwollene Partien, etwa unter den Augen, vorübergehend abschwellen. Auch die Durchblutung wird angeregt, was für den berühmten Glow-Effekt sorgt.
Wissenschaftlich belegt sind viele dieser Effekte – aber nicht in dem Ausmaß, wie oft vermarktet wird. Gua Sha kann die Durchblutung fördern, den Lymphfluss anregen und Spannungen lösen. Eine Wunderwaffe gegen Hautalterung ist es jedoch nicht. Wer also Gua Sha regelmäßig anwendet, kann tatsächlich von kleinen Verbesserungen profitieren, sollte aber damit rechnen, dass die Effekte nach einem Tag meistens schon wieder nachlassen.
Wie benutzt man die Steine?
Neben den markant geformten Steinen gibt es auch Roller aus Stein, die den gleichen Zweck erfüllen. Vor der Anwendung ist es wichtig, das Gesicht durch eine Lotion, ein Öl oder ein anderes Gleitmedium zu befeuchten, damit der Stein gut über die Haut rutschen kann. Nach der Anwendung sollte der Stein gereinigt und gegebenenfalls sogar desinfiziert werden, da sonst bei der nächsten Anwendung Keime auf der Haut verteilt werden könnten.
Bei der Anwendung der Steine ist es wichtig, mit leichtem Druck und in fließenden Bewegungen zu arbeiten – immer von innen nach außen und von unten nach oben. Die Lymphbahnen verlaufen vor allem zwischen Wangenknochen und Augenlid, zwischen Wangenknochen und Ohr und den Hals. Besonders gut geeignet sind morgendliche Anwendungen gegen Schwellungen oder abends zur Entspannung der Gesichtsmuskulatur. Ein genaues Tutorial findet ihr hier.
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