„Sexueller Parasitismus“

Forscher entdecken einzigartige Fortpflanzungsstrategie bei Ameisen

Samstag, 20. September 2025 | 08:00 Uhr

Von: luk

Innsbruck – Ein internationales Forschungsteam hat bei Ameisen der Art Messor ibericus eine bislang unbekannte Fortpflanzungsstrategie nachgewiesen: Die Königinnen können Männchen einer anderen Art klonen, um Arbeiterinnen hervorzubringen. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

An der Entdeckung maßgeblich beteiligt waren die Innsbrucker Ökologen Birgit C. Schlick-Steiner und Florian M. Steiner. Die Wissenschafter sprechen von „sexuellem Parasitismus“ und einem natürlichen Fall von artübergreifendem Klonen. Dabei entstehen Männchen mit unterschiedlichen Genomen, obwohl sie von derselben Mutter stammen.

Grundlage der Studie war eine fünfjährige Forschungsarbeit mit Proben aus über 120 Ameisenpopulationen in Europa, 390 sequenzierten Genomen und Laboranalysen. „Dass wir im 21. Jahrhundert noch solche fundamentalen Überraschungen finden, zeigt, wie viel es in der Natur noch zu entdecken gibt“, betonen die Innsbrucker Forschenden.

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