Gegen Scham und Angst bei der gynäkologischen Visite

Mit einer Maske beim Frauenarzt

Montag, 24. September 2018 | 08:04 Uhr

Der Besuch beim Gynäkologen ist für viele Frauen mit Scham und Angst verbunden. Der Pap-Test zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses erfordert von den Frauen etwas Überwindung: Sie müssen sich mit gespreizten Beinen auf dem Untersuchungsstuhl positionieren. Es handelt sich um eine sehr intime Situation und dennoch: Früherkennung ist wichtig.

In Thailand gingen dem englischen Online-Portal von Thai PBS zufolge nur etwa acht bis neun Prozent im Alter zwischen 30 und 70 Jahren zur Vorsorge. Es wurde nach einer Lösung gesucht, denn Früherkennung ist enorm wichtig, soll doch eine Behandlung im Falle eines positiven Ergebnisses rasch einsetzen.

In einem Krankenhaus in der thailändischen Provinz Khampaeng Phet werden Pappmasken für Frauen verteilt. Der Grund hierfür ist, dass viele Frauen vor der Untersuchung beim Frauenarzt Angst haben oder sich schämen. Um ihnen den Ablauf beim Arzt zu erleichtern, entschied man sich zu dem ungewöhnlichen Schritt, ihnen Masken anzubieten. Die Masken sollen die Scheu beim Frauenarzt nehmen.

Viele Patientinnen hätten den Wunsch geäußert, anonym behandelt zu werden. “The Mask Pap Smear” heißt die Initivate, die Frauen die Scheu beim Pap-Abstrich zur Krebserkennung nehmen soll. Die Masken wurden in den ersten Tests 2017 von den Frauen dankend angenommen. Die Abstriche fanden für die Frauen kostenlos statt. Laut TipcableTv erhielten die Frauen die Maske bereits bei der Anmeldung. Sie konnten vom medizinischen Personal also zu keinem Zeitpunkt erkannt werden, was ihnen Sicherheit geben sollte. Die Initiative hat die Zahl der getätigten Pap-Tests ansteigen lassen.

Die Aktion zeigt, wie man mit wenigen Mitteln Großes bewirken kann. Die Masken sind günstig und bewegen Frauen dazu, eher eine gynäkologische Visite in Anspruch zu nehmen. Sie helfen dabei, Krebs im Falle des Falles frühzeitig zu erkennen – und so zeitnah mit einer Bahandlung anzufangen.

Von: bba