Südtirol setzt Zeichen für Inklusion

Schulprojekte zum ersten Tag der sozialen Inklusion

Donnerstag, 27. November 2025 | 11:48 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Südtirols Schulen stehen am Mittwoch ganz im Zeichen der Vielfalt: Anlässlich des ersten „Südtiroler Tags der sozialen Inklusion“ präsentieren zehn Schulsprengel aus dem ganzen Land ihre Projekte für mehr Teilhabe, Respekt und gemeinsames Lernen. Der Aktionstag ist zugleich Abschluss des ESF+-Projekts „SSZ – Starke Schule, kompetente Schülerinnen, sichere Zukunft“ und Auftakt zum Nachfolgeprojekt „Support-SSZ“.

Initiiert wurde der Tag von der Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung Sarntal (GRW Sarntal) in enger Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Schulen. Ziel ist es, Schüler, Lehrpersonen und die gesamte Bevölkerung für soziale Inklusion zu sensibilisieren und konkrete positive Erfahrungen erlebbar zu machen.

Vielfältige Projekte im ganzen Land

Die Schulen gestalten ihre Schwerpunkte individuell – mit Projekten, die Begegnung, Empathie und Barrierefreiheit fördern:

Lana: Ein Tetraplegiker berichtet aus seinem Alltag, anschließend bewältigen die Schüler einen Rollstuhl-Parcours.

Eppan: Unter dem Motto „Musik als Brücke“ musizieren Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam mit Musiktherapeutinnen.

Tschögglberg: Die Kinder besuchen ein Altersheim, gestalten Aktivitäten mit Senioren und prüfen Barrierefreiheit in ihrem Dorf.

Ritten (Lengstein): Gestaltung einer „Freundschaftsbank“, die signalisiert: Wer hier sitzt, sucht Anschluss – ein sichtbares Symbol für Inklusion.

Bozen Gries: Flashmob zum Inklusionslied sowie Stationenlauf mit Blindverkostung und Rollstuhl-Parcours.

St. Martin in Passeier: Kinder interviewen Bewohner des Altenheims, darunter ehemalige Partisanen – ein generationsübergreifender Dialog.

„Diese Projekte zeigen eindrucksvoll, wie gemeinsames Lernen und Leben in Vielfalt gelingen kann“, betont Josef Günther Mair, Obmann der GRW Sarntal.

Rückblick: Zwei Jahre „SSZ – Starke Schule“

Das ESF+-Projekt (2023–2025) erreichte landesweit 14 Schulsprengel, 89 Schulstellen und über 6.000 Schülerinnen. Rund 35.000 Unterrichtseinheiten wurden durchgeführt, unterstützt von über 600 Expertinnen.

Im Fokus standen:

  • gezielte Lernförderung zur Vermeidung von Schulabbrüchen
  • sozialpädagogische und psychologische Unterstützung
  • Workshops zu Selbstvertrauen, Kommunikation und Medienkompetenz

Neustart: „Support-SSZ“ läuft bis 2027

Mit dem Nachfolgeprojekt investiert Südtirol erneut 2,5 Millionen Euro in Bildungs- und Präventionsarbeit. Beteiligt sind zehn Schulsprengel mit über 4.000 Kindern und Jugendlichen.

Die Schwerpunkte:

  • Ausbildung: Förderung in Sprachen (D/I/E) und MINT-Fächern
  • Orientierung: Lebenskompetenzen durch Theater, Sport, Digitalprojekte und Präventionsarbeit
  • Über 15 Partnerorganisationen bringen Expertise aus sozialen, kulturellen und therapeutischen Bereichen ein.

„Bildung ist ein Grundrecht – und Fundament einer fairen, gesunden und inklusiven Zukunft“, so Mair.

Der erste Tag der sozialen Inklusion zeigt: Südtirols Schulen setzen nicht nur auf Wissen, sondern auch auf Zusammenhalt, Respekt und gelebte Vielfalt.

Bezirk: Bozen

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