Von: luk
Kurtatsch – 2025 feiert die Kellerei Kurtatsch ihr 125-jähriges Bestehen. Seit 1900 verbindet die Kellereigenossenschaft Herkunft, Qualität und Gemeinschaft – heute getragen von 190 Mitgliedern, die unter dem Motto Viribus Unitis (mit vereinten Kräften) eine gemeinsame Vision verfolgen. Von der Einführung der Leichtflasche bis hin zur Einbindung der jungen Generationen entwickelt sich die Kellerei Kurtatsch stetig weiter, und bleibt dabei fest in ihrem Anbaugebiet und ihrer Gemeinschaft verwurzelt.
ÜBER EIN JAHRHUNDERT GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG
Die Geschichte der Genossenschaft reicht über ein Jahrhundert zurück und ist geprägt von großen Herausforderungen und nachhaltigen Errungenschaften. „Die ersten Jahrzehnte der Genossenschaft waren von schwierigen Ereignissen wie dem Ersten Weltkrieg, der Ausbreitung der Reblaus und wirtschaftlichen Krisen bestimmt“, erzählt Andreas Kofler, Präsident der Kellerei Kurtatsch. „Nach den harten Nachkriegsjahren kam ein Wendepunkt: Weg von der Quantität hin zur Qualität und zum Ausdruck des Terroirs. Diese Überzeugung prägt bis heute unsere täglichen Entscheidungen, im Weinberg wie im Keller.“
Ein konkretes Symbol dieses Wandels war 1988 der erste Jahrgang des Cabernet Sauvignon Riserva FREIENFELD, der noch heute zu den Ikonen der Kellerei zählt. In denselben Jahren wurden die ersten Barriquefässer angeschafft und gezielte Sortenumstellungen im Weinberg durchgeführt. Der Fokus lag nun darauf, die richtige Sorte in der richtigen Lage zu pflanzen: Lage für Lage. Wein für Wein. In den vergangenen zwanzig Jahren hat diese Vision die Entwicklung der Kellerei bestimmt und heute ist die Kellerei Kurtatsch mit neun Weinen aus Lagen – Graun, Penon, Penon-Hofstatt, Penon-Kofl, Glen, Mazon, Frauenrigl und Brenntal – der Südtiroler Betrieb mit den meisten Lagen-Weinen.
GEMEINSCHAFT UND NACHHALTIGKEIT ALS ERFOLGSFAKTOREN
125 Jahre nach ihrer Gründung ist die Kellerei Kurtatsch ein modernes Beispiel für das Potenzial kooperativer Landwirtschaft. Die 190 Mitglieder mit durchschnittlich etwa einem Hektar Rebfläche, kennen ihre Weinberge bis ins kleinste Detail und können präzise und rechtzeitig eingreifen. Die Verbindung aus handwerklicher Kompetenz und kollektiver Stärke ist bis heute das Herzstück des Erfolgs.
„Zwischen 2014 und 2020 hat die Kellerei mit allen Mitgliedern eine Nachhaltigkeitscharta erarbeitet, die gemeinsame Prinzipien, Ziele und Verantwortlichkeiten definiert“, betont Andreas Kofler. „Ein Schlüsselmoment, der unserem Weg eine konkrete und mitgetragene Basis gegeben hat. Nachhaltigkeit ist dabei kein Schlagwort, sondern gelebte Praxis – im Weinberg, im Keller und im Alltag.“
Auch abseits des Weinbergs entwickelt sich die Kellereigenossenschaft in puncto Nachhaltigkeit ständig weiter – sichtbar etwa durch die Installation einer Photovoltaikanlage, die kontinuierliche Optimierung von Prozessen und Materialien für Effizienz und geringe Umweltbelastung sowie die Einführung der Leichtflasche. Mit dem neuen Jahrgang präsentiert sich die Linie SELECTION in einer 395 g Flasche (vorher 550 g) – dies entspricht einer Einsparung von rund 107 Tonnen CO₂ jährlich. Auch bei der Wahl des Kartonmaterials wurde auf Nachhaltigkeit geachtet: Es besteht zu 75 Prozent aus Recyclingmaterial, ist nur minimal bedruckt und hat eine natürliche, helle Erscheinung. Diese Produktnachhaltigkeit das künftig auch auf weitere Linien übertragen werden soll. „Unser Ansatz ist es, konsequent zu handeln – Schritt für Schritt – und gemeinsam mit unseren Mitgliedern eine nachhaltige Zukunft zu gestalten“, schließt Kofler.
VIRIBUS UNITIS (MIT VEREINTEN KRÄFTEN)
In den kommenden Jahren möchte die Kellerei Kurtatsch ihre Rolle in der Weinwelt weiter stärken – durch die Weiterführung des Genossenschaftsmodells und eine gemeinsam getragene Zukunftsvision, die auch die nächste Generation aktiv mit einbezieht. Grundlage bleibt ein gemeinschaftliches Verantwortungsbewusstsein, gepaart mit Innovationsfähigkeit und starker lokaler Verankerung. Das Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen ist somit nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern klares Bekenntnis zu einer nachhaltig und gemeinschaftlich gestalteten Zukunft – viribus unitis.
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