Von: idr
Ravenna – Anfang November fand in Ravenna das 23. Jahrestreffen des Nationalen Verbraucherbeirats (CNCU) und der Regionen statt. Die Veranstaltung, die wie jedes Jahr die italienische Verbraucherwelt zusammenbringt, war in diesem Jahr dem Thema „Künstliche Intelligenz: Ethik, Chancen und Risiken“ gewidmet. Im Abschlussdokument wurden die Leitlinien für eine Charta der algor-ethischen Rechte unterzeichnet.
Die Veranstaltung hat einen konstruktiven Dialog zwischen den Verbraucherverbänden (darunter auch die VZS), den Institutionen und den digitalen Experten über die Perspektiven der Künstlichen Intelligenz in Italien gefördert. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Umsetzung des nationalen Gesetzes Nr. 132/2025 zur künstlichen Intelligenz, den Vorschlag einer Charta der algor-ethischen Rechte und die Definition eines öffentlichen Governance-Modells, das Ethik, Sicherheit und Transparenz in intelligenten Systemen gewährleisten soll.
Im abschließenden Dokument werden die folgenden Punkte hervorgehoben:
- Um eine operative Abstimmung, Kontinuität, Kohärenz und Koordination bei der Umsetzung der Politik zu KI, Verbraucherschutz und digitalen Rechten zu gewährleisten, ist die Einrichtung eines gemeinsamen Arbeitstisches zwischen den verschiedenen beteiligten Institutionen (CNCU-MIMIT, Regionen, CNU–AGCOM, AGID, Päpstliche Akademie für das Leben) erforderlich.
- Während des Treffens wurden die Leitlinien für die Erstellung einer Charta der algor-ethischen Rechte festgelegt. Diese zielen darauf ab, Prinzipien der Transparenz, Verantwortung und des Verbraucherschutzes zu etablieren. Die im Abschlussdokument beschriebene Charta „stellt eine anthropozentrische Sichtweise der KI in den Mittelpunkt, die auf Transparenz, Inklusion, Verantwortung, Unparteilichkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Datenschutz sowie auf eine strukturierte Einbindung fußt“. Die Algor-Ethik umfasst die Integration ethischer Prinzipien in die Gestaltung und Anwendung von Algorithmen. „Die Entwicklung immer raffinierterer Algorithmen, die in der Lage sind, die Entscheidungen der Nutzer zu beeinflussen und zu konditionieren – von Finanzen über Justiz, wirtschaftlichen Entscheidungen bis zum Urheberrecht, von der Gesundheitsversorgung bis zur Privatsphäre – birgt zahlreiche Risiken: Eine unregulierte künstliche Intelligenz kann zu verzerrten oder fehlerhaften Entscheidungen und Vorhersagen führen, biometrische Daten verletzen oder Kaufentscheidungen, Wahlentscheidungen und unser Verhalten beeinflussen.“
- Künstliche Intelligenz bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere in Bereichen wie dem Gesundheitswesen, birgt jedoch auch erhebliche Risiken für die Verbraucher, wie zunehmend ausgeklügelte digitale Betrügereien. “Es sollte daher für die Vereine die Möglichkeit verstärkt und gefördert werden, zusätzlich zum aktuellen System der Schalter auf Mittel für Projekte zur digitalen Bildung zuzugreifen zu können“ liest man im Abschlussdokument. „Es sei daran erinnert, dass die Opfer von Betrügereien – insbesondere jene neuerer Art, die generative KI nutzen – inzwischen heterogen sind.“




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