LRin Stocker in Rom

Arbeitssicherheit – Arztausbildung – Patientenobergrenze

Mittwoch, 25. Januar 2017 | 17:59 Uhr

Rom – Landesrätin Stocker hat heute in Rom Gespräche über Arbeitssicherheit, Facharztausbildung und Patientenobergrenze geführt.

Bei einer Reihe von Treffen in Rom hat die Landesrätin für Gesundheit und für Arbeit, Martha Stocker, die Südtiroler Anliegen in der Ausbildung von Fachärzten, in der Patientenobergrenze für Hausärzte und in der Sicherheit am Arbeitsplatz vorgebracht.

Arbeitsinspektionen: „Sensibilisieren vor strafen“

Bei einem Treffen im Arbeitsministerium ging es für Landesrätin Stocker um Vereinfachungen im Bereich der Arbeitssicherheit. Die Arbeitslandesrätin diskutierte dabei mit dem technischen Verantwortlichen des Ministeriums, Bruno Busacca, die Regelungen der Arbeitsinspektionen. „Mit  unserem Vorschlag wollen wir gemäß dem Motto ‚sensibilisieren vor strafen’ erreichen, dass die Arbeitsinspektion verstärkt eine proaktive anstelle einer repressiven Rolle einnimmt, die Unternehmen werden zuallererst ausführlich informiert und zu den Vorschriften beraten, so wie es ähnlich auch in den umliegenden Nachbarländern der Fall ist“, betonte Stocker. Ein weiterer Besprechungspunkt galt der Vermeidung von Zweigleisigkeiten zwischen dem staatlichen Arbeitsinspektorat, das mit Jahresbeginn eingesetzt worden ist, und dem Arbeitsinspektorat des Landes und der Vereinbarung einer koordinierten Vorgehensweise. „Unsere Vorschläge werden nun geprüft und in der Folge auf technischer Ebene weiter bearbeitet,“ so Landesrätin Stocker.

Facharztausbildung: Fortschritt für das gemeinsame österreichisch-italienische Modell

Der positive Notenwechsel zwischen Österreich und Italien von vergangener Woche ist ein erster Schritt zur Wiederaufnahme der grenzüberschreitenden Facharztausbildung auch an Abteilungen der Südtiroler Krankenhäuser. Bei ihren Treffen mit der Generaldirektorin des italienischen Gesundheitsministeriums, Rossana Ugenti, dem Abteilungsdirektor Vincenzo Canale und der Vertreterin der österreichischen Botschaft, Gerda Vogl, dankte Landesrätin Stocker für diesen Fortschritt in den seit bald drei Jahren andauernden komplexen Verhandlungen. Inhalt der heutigen Treffen waren die nächsten Schritte auf technischer Ebene, damit die grenzüberschreitende Facharztausbildung sobald als möglich wieder aufgenommen und die erworbenen Facharzttitel anerkannt werden können

Patientenobergrenze: Ärztemangel entgegenwirken

Um die Patientenobergrenze für Hausärzte ging es hingegen bei einem Treffen der Landesrätin mit der SISAC. Die SISAC (Struttura Interregionale Sanitari Convenzionati) vertritt die öffentliche Hand bei den Verhandlungen zur Erneuerung der gesamtstaatlichen Kollektivverträge mit dem Gesundheitspersonal. Bereits im Juli 2016 hatte sich Landesrätin Stocker in dieser Angelegenheit mit den gesamtstaatlichen Vertretern der Ärztegewerkschaft FIMMG (Federazione dei Medici di Medicina Generale) getroffen, in der Folge gab es mehrere technische Treffen in Rom. Landesrätin Stocker brachte im Gespräch mit SISAC-Koordinator, Vincenzo Pomo, die zunehmenden Schwierigkeiten einer flächendeckenden,  hausärztlichen Versorgung in Südtirol vor, die einerseits durch die im gesamtstaatlichen Kollektivvertrag vorgesehene Obergrenze von 1500 Patienten pro Arzt (plus 5 Prozent für Familienangehörige) und andererseits durch die Konkurrenzsituation mit den Nachbarländern bedingt sind. “Wir haben verschiedene Lösungsansätze ausgelotet und die Möglichkeiten der Verankerung einer Ausnahmeregelung für Südtirol besprochen“, unterstrich Landesrätin Stocker.

Von: luk