Exkursionen erfreuen sich großem Interesse

„Eingriffe in Natur und Landschaft“

Mittwoch, 15. Oktober 2025 | 16:11 Uhr

Von: mk

Issing/St. Gorgen/Margreid/Tramin – Zusammen mit dem Heimatpflegeverband und dem AVS plante der Dachverband für Natur- und Umweltschutz die Exkursionsreihe zum Thema „Eingriffe in Natur und Landschaft“. Nachdem sich bei der vorangegangene Onlinevortragsreihe zum gleichen Thema mehrere hundert Teilnehmende angemeldet hatten, war man gespannt, wie viele Besucher in Präsenz zu erwarten waren. Ziel der Exkursionen war es, Umweltausgleichsmaßnahmen vor allem Architekten und Landschaftsplanern näherzubringen.

Die erste Exkursion im Pustertal am 19. September war mit 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgebucht. Nach Begrüßungsworten von Klaus Graber (Naturtreff Eisvogel), Simon Ferrara (Dachverband für Natur- und Umweltschutz) und Forstwirt Mauro Tomasi am Kienser Bahnhof, wurde die erste Station in Issing bei Pfalzen angesteuert. Dort wurde vor über 20 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Naturtreff Eisvogel eine Hecke auf einem Feldstück angepflanzt. Aus dieser Hecke, die aus heimischen Pflanzen besteht, wurde schließlich ein Paradies der Biodiversität und zugleich auch eine natürliche Abgrenzung zu der nebenan gelegenen Pusterer Sonnenstraße.

In St. Georgen bei Bruneck wurde anschließend der Schulhof vorgestellt, der vor wenigen Jahren zusammen mit Planer Andreas Kronbichler zu einem wunderschönen Garten umgebaut wurde. Es wurde partizipativ mit den Kindern der Grundschule und des daran angrenzenden Kindergartens geplant. Alles ist an das spielerische Erleben von Natur angepasst. Zum Abschluss wurde der Biodiversitätspark in Bruneck vorgestellt, hier entsiegelte die Gemeinde einen Bus-Parkplatz und kreierte daraus eine grüne Oase.

Der zweite Teil der Exkursionsreihe fand am 3. Oktober im Unterland statt. Florian Trojer vom Heimatpflegeverband, Judith Egger vom AVS und Biologin Kathrin Kofler begrüßten am Bahnhof Margreid-Kurtatsch die 25 Teilnehmenden, die Exkursion war erneut ausgebucht. Direkt am Bahnhof angrenzend wurde 2021 von der Stiftung Landschaft eine Apfelwiese in ein Biotop umgewidmet. Dabei wurde ein Teich errichtet, der sich in eine Perlenkette von Teichen entlang des Bahngrabens einfügen soll, erklärte Hanspeter Staffler, Vize-Präsident der Stiftung und Geschäftsführer des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz.

Nachdem das Kleinod, das zwischen Bahngleisen und Straße eingeengt ist, ausreichend begutachtet wurde, wartete die nächste Station in Tramin. Nach einführenden Worten des Traminer Bürgermeisters Wolfgang Oberhofer und der Präsidentin des Vereins für Kultur und Heimatpflege Tramin, Marlene Roner, stellte Trockenmauer-Experte Toni Maier praktisch vor, wie eine Trockenmauer errichtet wird. Es braucht nur Hammer, Meißel und einen Steinhaufen, der für ihn, so Maier „wie ein Regal in einem Geschäft“ ist. Trockenmauern sind sog. “muri vivi“, denn sie bieten nicht nur Platz für eine Vielzahl an Arten, sie bewegen sich zudem mit dem Boden mit. Nach dem interessanten Beitrag Maiers konnten Beispiele für Trockenmauern bewundert werden, darunter auch eine Mauer, die nachgewiesen über 100 Jahre alt ist – ein Beweis dafür, dass Trockenmauern dauerhaft sind.

Bezirk: Pustertal, Überetsch/Unterland

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