Mals – Die jährliche Generalversammlung des Europäischen Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Europe) findet dieses Jahr in Mals statt. Zum ersten Mal organisert dieses Treffen führender Pestizid-Experten eine nationale Mitgliederorganisation. Gleichzeitig feiert PAN-Europe ihren 30. Geburtstag, und blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück.
PAN Europe ist Mitglied von Pesticide Action Network (PAN) International, ein internationales, 1982 gegründetes Netzwerk von über 600 Organisationen und weiteren Mitgliedern in über 60 Ländern.
Ziel ist es, die Abhängigkeit von chemisch-synthetischen und gefährlichen Pestiziden in der Landwirtschaft und im privaten Bereich in Europa drastisch zu verringern und durch existierende umweltschonende und sozial gerechte Alternativen zu ersetzen. Das in Brüssel ansässige Netzwerk PAN Europe zählt seit 30 Jahren zu den einflussreichsten Umweltorganisationen im Bereich europäischer Pestizidpolitik und hat eine führende Rolle in der Anpassung der Richtlinie für eine nachhaltige Verwendung von Pestiziden gespielt.
Dass sich die europäischen Pestizidexperten in Mals treffen ist kein Zufall: Die Initiative für eine pestizidfreie Gemeinde Mals hat hohe Wogen geschlagen, die auch Brüssel erreicht haben. Auch in der europäischen Hauptstadt, wo die glänzenden Südtiroler Äpfel in unzähligen Billigshops angeboten werden, ist die Diskussion über den wahren Preis pestizidbehandelten Obstes, insbesondere die Auswirkung auf Mensch und Boden, ein heißes Thema.
Die kleine Südtiroler Gemeinde Mals hat mit ihrer beispiellosen Initiative zur pestizidfreien Gemeinde gezeigt, dass ein anderer Weg möglich ist, wo Landwirtschaft, Dorf und Umwelt schon mittelfristig profitieren werden. Aufmerksamkeit in Brüssel hat Südtirol auch durch die offzielle Stellungnahme im Aussschuss der Regionen für eine nachhaltige Lebensmittelpolitik in Europa erzielt, die unter anderem für weniger Pestizide hin zu ökologischen Alternativen plädiert.
PAN Europe, das sich seit Jahren mit breiter Unterstützung der Zivilgesellschaft erfolgreich für eine bienenfreundliche EU-Politik engagiert und dabei einer millionenschweren Chemielobby gegenübersteht, freut sich deshalb umso mehr, ihre europäischen Experten und Wissenschaftler in Mals zu versammeln.
„Mals ist ein spannender Austragungsort für die diesjährliche Generalversammlung von PAN Europe. Die Initiative für eine pestizid-freie Gemeinde inspiriert europaweit und dank des Einsatzes verantwortungsvoller Dorfbewohner und Bauern und vorausschauender Politik werden schliesslich alle gewinnen. Wir freuen uns sehr auf das schöne Südtirol“, sagt Francois Veillerette, der Präsident von PAN Europe.
Von: mk
