Die unbezahlte Erziehungs- und Pflegearbeit sowie Teilzeit rechnen sich nicht

Frauen und die Pensionslücke – erschreckende Zahlen!

Donnerstag, 25. Oktober 2018 | 21:09 Uhr

Bozen – Am 26. Oktober 2018 findet der Equal Pension Day statt. An diesem Tag wird auf die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam gemacht. Während der Equal Pay Day, also der Tag, ab dem Frauen gratis arbeiten „erst“ im Oktober stattfindet, ist der Equal Pension Day mitten im Hochsommer, am 6. Juli, erreicht.

Die Rente ist das Resümee der eigenen Erwerbsbiografie. Die Erwerbsbiografien von Frauen und Männer unterscheiden sich wesentlich. Frauen arbeiten öfters in Teilzeit, haben durchschnittlich geringere Stundenlöhne, schlechtere Karriereentwicklungen, vermehrt berufliche Unterbrechungen und arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Berufen. All das bedingt, dass Frauen wesentliche Beitragsjahre und -beträge fehlen. Frauen haben folglich ein wesentlich höheres Risiko an Altersarmut.

Im globalen Gender Gap Report 2017, der Studie des Weltwirtschaftsforums zur Gleichstellung, rangiert Italien von insgesamt 144 Staaten auf Platz 82. Gemessen wird dabei der Unterschied zwischen Möglichkeiten, Status und Gewohnheiten zwischen den beiden Geschlechtern. Italien rutscht in Punkto Erwerbstätigkeit auf den 126. Platz zurück. Von einer Gleichstellung zwischen den Geschlechtern ist man noch weit entfernt.

Laut aktuellen Daten der INPS erhalten Männer monatlich durchschnittlich 1.392 Euro und Frauen 711 Euro Rente. Was den Verdienst angeht, verdienen in der Region Trentino-Südtirol Frauen 29 Prozent weniger als Männer, in der Pension verdoppelt sich dieser Effekt.

Angesichts dieser besorgniserregenden Situation für Frauen stellt sich natürlich die Frage, welche Maßnahmen notwendig sind. „Die Gründe für den hohen Pensions-Gap zwischen den Geschlechtern sind bekannt. Frauen haben häufiger Unterbrechungen in ihren Arbeitsbiografien, arbeiten gehäuft in Teilzeit und in atypischen Arbeitsverhältnissen. Im Grunde geht es darum, den Arbeitsmarkt und die Arbeitsbedingungen für Frauen zu verbessern, damit zum Beispiel Arbeitsunterbrechungen vermieden werden können beziehungsweise Beitragszahlungen bei Unterbrechungen trotzdem geleistet werden“, so Gleichstellungsrätin Morandini. „Darüber hinaus spielt die zusätzliche Altersabsicherung für Frauen eine wichtige Rolle. Frau kann nicht früh genug damit beginnen“, so Morandini weiter.

Seit zwanzig Jahren berät Pensplan in Fragen der Vorsorge. Auch heuer wieder haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich von 11.00 bis 16.00 Uhr am Musterplatz in Bozen zu den verschiedenen Formen der Vorsorge beraten zu lassen.

Von: bba

Bezirk: Bozen