"Pläne überdenken"

Geplante GIS-Erhöhung in Meran würde Abgabensteigerung um Faktor 12,5 bedeuten

Mittwoch, 22. März 2023 | 12:44 Uhr

Meran – GIS-Anhebung und damit verbundene Mehrkosten von 1.250 Prozent hätten gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage sowohl der Privatvermieter sowie der Tourismusregion Meran. Auch Gastronomie, Freizeitwirtschaft, Kultureinrichtungen und Einzelhandel wären in der Folge betroffen. Das schreibt der Verband der Privatvermieter Südtirols in einer Aussendung und fordert, die Pläne der Meraner Stadtrates dringend zu überdenken.

Einmal mehr weist südtirol privat des VPS – Verband der Privatvermieter Südtirols Gen. auf die weitreichenden Folgen der Pläne des Meraner Stadtrates betreffend die Erhöhung der Gemeindeimmobiliensteuer GIS sowie die Anhebung der Mindestauslastung von 20 auf 50 Prozent, um in den Genuss des reduzierten Steuersatzes zu kommen, hin. “Die durchschnittliche Auslastung eines Privatvermieterbetriebes in Südtirol betrug im Jahr 2019 29 Prozent bei zwei Saisonen im Jahr. Die Pläne bedeuten eine Erhöhung der Abgabenlast ab 2024 um das bis zu 12,5-fache. Für zahlreiche Privatvermieter:innen ist diese Mehrbelastung schlichtweg nicht zu stemmen. Nicht nur deren wirtschaftliches Überleben, sondern auch jenes der angeschlossenen Wirtschaftsbereiche in der Region sind betroffen“, mahnt Esther Mutschlechner-Seeber, Präsidentin von südtirol privat des VPS – Verband der Privatvermieter Südtirols Gen.

Privatvermieter seien ein elementarer Teil der touristischen Infrastruktur in Südtirol, gerade in einer so wichtigen Urlaubsregion wie Meran. “Sie bieten ihren Gästen nicht nur hochwertige Unterkünfte und Verpflegung aus regionaler Produktion, sondern sorgen auch für Umwegrentabilität und Einnahmen in anderen Branchen: Die Gäste der Privatvermieter besuchen Restaurants, Cafés und andere Gastronomieeinrichtungen, sie kaufen in lokalen Geschäften ein, besuchen Museen und Freizeiteinrichtungen, nehmen das touristische Angebot vor Ort in Anspruch und sorgen für Wertschöpfung auch abseits ihrer Unterkunft. Die Pläne des Meraner Stadtrates bedeuten für die Privatvermieter:innen ebenso wie für diese Wirtschaftskreisläufe eine mehr als ungewisse Zukunft“, attestiert Mutschlechner-Seeber.

Privatvermieter seien in der Regel Familienbetriebe, die ihre Tätigkeit nebenberuflich ausüben. “Sie bieten ihren Gästen ein hochqualitatives Angebot und generieren gleichzeitig ein zusätzliches Einkommen aus einer Tätigkeit, bei der sich Beruf und Familie, insbesondere die Kinderbetreuung, gut miteinander vereinbaren lassen. Die Pläne der Stadt Meran machen es den Privatvermieter sehr schwer, weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Mit jedem privaten Beherbergungsbetrieb, der schließen muss, entfällt ein wertvolles touristisches Angebot im Land und somit geht eine Gästeschicht verloren“, hält Mutschlechner-Seeber fest.

Um den wirtschaftlichen Fortbestand der Privatvermieter und ihren Familienzusammenhalt abzusichern, ihr für den Südtiroler Tourismus wichtiges Angebot weiterhin zu gewährleisten und um die bestehenden Wirtschaftskreisläufe abzusichern, appelliert südtirol privat an die Meraner Stadtführung, ihre Pläne rund um die GIS-Erhöhung und die Anhebung der Mindestauslastung von 20 auf 50 Prozent grundlegend zu überdenken.

„Die bisher übliche Auslastung von 20 Prozent ist ein Wert, mit dem die Privatvermieter:innen in der Vergangenheit wirtschaften konnten, bei diesem Wert sollte es bleiben. Wir laden den Meraner Stadtrat herzlich ein, mit uns in Gespräche zu gehen, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu finden“, so Mutschlechner-Seeber abschließend.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt