Meran – Cohousing Südtirol hat mit “Erstaunen und Bedauern” am Montag im Tagblatt „Dolomiten“ gelesen, dass die Meraner Stadtregierung den Verkauf der alten Gratscher Schule plant. Der Gemeinde fehle das Geld, um andere Projekte zu verwirklichen.
“Wir haben einen Gegenvorschlag für die Stadtregierung”, so Cohousing Südtirol. In Meran hat sich vor knapp einem Jahr eine Gruppe junger Menschen um ein gemeinsames Ziel herum gefunden: Sie wollen ein soziales Cohousing-Wohnprojekt verwirklichen. Also das, was sich auch die Meraner Stadtregierung vorgenommen hat: Leistbaren Wohnraum mit innovativen Wohnmodellen schaffen. Die Gruppe hat sich dabei vor allem die leerstehende alte Gratscher Schule angeschaut – und arbeitet seit einiger Zeit an einem Projektkonzept, welches sie in Kürze der Stadtregierung vorstellen wollte. “Das Haus, mit seiner Geschichte als Schule, Wohnhaus und Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen, wäre bestens dafür geeignet. Da die vorhandene Raumaufteilung für ein derartiges Hausprojekt von Vorteil ist, müsste nicht allzu viel umgebaut werden”, so Cohousing Südtirol.
“Beim Cohousing geht es darum, Antworten auf mehrere Probleme unserer Zeit zu finden: Leistbares Wohnen, schonender Umgang mit Ressourcen, ein Miteinander nach dem Motto ‘Gemeinsam statt einsam’.“ Die Meraner Gruppe möchte diese Grundsätze mit ihrem Projekt dabei um einen sozialen Aspekt erweitern: “Ein Mitglied sitzt im Rollstuhl, Teile des Wohnraums sollen nach dem Prinzip Housing First an Bedürftige gehen. Bei der Finanzierung kann auch an EU-Gelder gedacht werden.”
“Wir als Initiative ‘Cohousing Südtirol’ unterstützen die Gruppe dabei. Wir finden, die Gemeinde sollte den Verkauf des Gebäudes noch einmal überdenken und sich den Vorschlag der Gruppe anhören. Wir müssen neue Wege gehen, um endlich wohnen leistbar zu machen. Eine Frage der Prioritäten, bei der wir auf die Stadtregierung zählen”, heißt es abschließend.
Von: luk
