Kleine Betriebe und Fachkräfte im Fokus

hds begrüßt Ausrichtung der Haushaltsrede

Mittwoch, 03. Dezember 2025 | 12:00 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Der Wirtschaftsverband hds begrüßt in einer ersten Stellungnahme die in der Haushaltsrede von Landeshauptmann Arno Kompatscher angekündigten Schwerpunkte für die heimische Wirtschaft. Besonders positiv bewertet hds-Präsident Philipp Moser die klare Botschaft, dass Unterstützung für Klein- und Familienbetriebe, Fachkräftesicherung, Sicherheit und Nachhaltigkeit in den Gemeinden zentrale Leitlinien der kommenden Jahre sein sollen.

„Unsere kleinstrukturierten, vielfach familiengeführten Betriebe sind das Rückgrat der Südtiroler Wirtschaft und unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts“, unterstreicht Moser. „Wenn das Land jetzt gezielt in Innovation, Nachhaltigkeit und in die Stärkung dieser Betriebe investiert, ist das ein wichtiges Signal der Verlässlichkeit.“

Investitionsbeihilfen & Rotationsfonds: Rückenwind für kleine Betriebe

Positiv bewertet der hds insbesondere die vorgesehenen 4,2 Millionen Euro an Investitionsbeihilfen für Kleinunternehmen sowie die angekündigte Wiedereinführung des Rotationsfonds für nachhaltige betriebliche Investitionen. „Investitionen in Ausrüstung, Maschinen, Software und Einrichtung sind für kleine Betriebe entscheidend, um konkurrenzfähig zu bleiben“, so Moser. „Genauso wichtig ist, dass Nachhaltigkeit nicht nur gefordert, sondern mit Instrumenten wie dem Rotationsfonds auch konkret gefördert wird. Jetzt kommt es darauf an, diese Mittel schnell, unbürokratisch und praxisnah zugänglich zu machen.“

Der hds begrüßt zudem die Fortführung der Förderungen für Elektromobilität, Nahversorgung, Internationalisierung, Digitalisierung sowie Aus- und Weiterbildung. „Gerade Handel, Gastronomie und Dienstleistungen in Randlagen und kleineren Ortschaften brauchen diese Unterstützung, um weiterhin präsent zu sein – als wirtschaftliche, aber auch soziale Knotenpunkte“, betont Moser.

Tourismus steuern, Nahversorgung sichern

Dass auch der Erhalt der Nahversorgung als gesellschaftliche Aufgabe hervorgehoben wurde, sieht der hds als wichtiges Signal. „In vielen Dörfern gibt es noch Geschäfte, Bars oder Gasthäuser: Diesen Mehrwert gilt es zu erhalten und weiter zu entwickeln“, erklärt der hds-Präsident. „Tourismus und lokale Wirtschaft bedingen sich gegenseitig. Eine bessere Lenkung der Touristenströme und die Unterstützung touristisch schwächer entwickelter Gebiete können helfen, ein gesundes Gleichgewicht zu sichern.“

Arbeitsmarkt: Brain-Gain statt Brain-Drain

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt begrüßt der Wirtschaftsverband die Ankündigung, jährlich eine Million Euro zusätzlich für aktive Arbeitsmarktpolitik bereit zu stellen sowie die Standortagentur IDM stärker in die Rückholung und Anwerbung qualifizierter Fachkräfte (Brain-Gain) einzubinden. „Der Fachkräftemangel ist für viele Betriebe inzwischen die größte Wachstumsbremse“, so Moser. „Wir brauchen eine offensive, koordinierte Strategie, um Südtirol als attraktiven Arbeits- und Lebensstandort zu positionieren – von der Anerkennung von Qualifikationen über Wohnraum bis hin zu Kinderbetreuung und moderner Ausbildung. Die zusätzlichen Mittel und die klarere Rolle der IDM sind hier ein richtiger Schritt.“

Gemeindenfinanzierung & Sicherheit: Rahmenbedingungen für lebendige Ortszentren

Auch die angekündigte Stärkung der Zusammenarbeit mit staatlichen Polizeiorganen und der Ortspolizei wird vom hds positiv aufgenommen. Sicherheit im öffentlichen Raum sei eine Grundvoraussetzung für lebendige Ortszentren. „Unsere Betriebe sind dort, wo Menschen sich treffen: in Dorf- und Stadtzentren, in Geschäftsstraßen, auf Plätzen“, erklärt Moser. „Wenn sich Menschen sicher fühlen, kommen sie öfter und bleiben länger – das ist nicht nur ein Gefühl, sondern harte Standortfrage.“

Gleichzeitig mahnt der hds, dass die Gemeinden ausreichend finanziellen Spielraum behalten müssen, um in Ortsentwicklung, Infrastruktur, Digitalisierung und attraktive öffentliche Räume zu investieren. „Sicherheit und wirtschaftliche Belebung gehören zusammen gedacht“, so Moser.

hds fordert Verlässlichkeit und Planungssicherheit

Abschließend appelliert hds-Präsident Moser an die Politik, den eingeschlagenen Kurs mit Konsequenz weiterzuführen: „Die Richtung stimmt – jetzt geht es um eine verlässliche, langfristige Umsetzung. Unsere Betriebe brauchen Planungssicherheit, weniger Bürokratie und Partner auf Augenhöhe in der Politik.“

Bezirk: Bozen

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