Von: mk
Gargazon – Bei der diesjährigen Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) standen die Debatte über die Zukunft des Silicium-Werks „Solland Silicon“ in Sinich sowie die neue HGV-Initiative „Gastlichkeit in Südtirol“ im Vordergrund.
Veranstaltungsort der Bezirksversammlung war die Orchideenwelt in Gargazon. Mit ihren 6.000 Orchideenpflanzen und 12.000 Pflanzen insgesamt, bot sie ein beeindruckendes Ambiente, das die Teilnehmer gleich zu Beginn der Versammlung bei einer Führung durch die Familie Raffeiner und ihrem Team genießen konnten.
Zu Beginn des informativen Teils der Versammlung sprach sich HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler für die Schließung des Silicium-Werkes „Solland Silicon“ in Sinich bei Meran aus. „Für uns als HGV ist ein solches Pulverfass vor den Türen Merans nicht tragbar“, meinte Pichler und verlangte eine klare Lösung für die Zukunft des Werkes.
Ein weiteres Thema war die Mobilität im Bezirk Meran/Vinschgau. Pichler erwähnte die Zuganbindung an die Schweiz, die für den Tourismus in der westlichen Landeshälfte eine große Chance darstellen würde. Er berichtete, dass auch die Landesregierung hinter dem Zugprojekt steht und die Idee einer Zuganbindung an die Schweiz vorantreiben möchte. Bessere Zugverbindungen könnten auch dabei helfen, die Belastungen auf der Straße einzudämmen. „Situationen wir heuer, dass Gäste und Einheimische in kilometerlangen Staus stehen, müssen vermieden werden. Hier haben wir noch Aufholbedarf“, zeigte sich Pichler überzeugt.
HGV-Präsident Manfred Pinzger sprach in seinen Ausführungen über aktuelle Themen auf Landesebene und ging dabei unter anderem auf die Raumordnung ein. „In diesem Punkt geht es uns nicht darum, noch mehr Betten in unseren Betrieben zu schaffen, sondern vor allem darum, den kommenden Generationen Perspektiven anzubieten, durch die diese auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben können“, erklärte Pinzger. Um die Betriebe wirtschaftlich gut auszulasten, brauche es auch eine starke touristischen Vermarktung. Dabei muss laut Pinzger neben den Hauptmärkten Deutschland und Schweiz auch auf neue Märkte gesetzt werden.
Vorgestellt wurde die neue HGV-Initiative „Gastlichkeit in Südtirol“. Ziel der neuen Aktion ist es, eine Aufwertung des Serviceberufes und eine Qualitätssteigerung im Bereich Service zu erreichen. Weiters soll das Berufsbild für den Nachwuchs attraktiver gemacht und ein Netzwerk für den fachlichen Austausch von Mitarbeitern und Unternehmern gegründet werden. „Im Moment tun wir uns schwer, genügend heimische Mitarbeiter im Bereich Service für unsere Betriebe zu finden. Mit der Initiative möchten wir junge Menschen wieder mehr für den Beruf im Gastgewerbe begeistern und ihnen Perspektiven in diesem Berufsbild aufzeigen“, so Hansi Pichler, Projektverantwortlicher im HGV.
Der Frage, warum guter Service wichtig ist, ging auch die Hauptreferentin der Veranstaltung, Greti Ladurner, nach. Für sie liegt die Hauptaufgabe der Verantwortlichen darin, den Beruf wieder anziehend und für junge Menschen erstrebenswert zu machen. „Nur wenn man den Beruf den man ausübt, mit Wertschätzung macht, vermittelt man Begeisterung, aus der sich wieder Weiterempfehlung und Umsatz generieren lassen“, weiß die Marketingexpertin. Kulinarisch verwöhnten die Terlaner Spargelwirte die Teilnehmer der HGV-Bezirksversammlung und zum Abschluss gab es eine kleine Überraschung, überreicht vom Nikolaus persönlich.