Von: luk
Bozen – Heute wurde am Campus Bozen offiziell die Zusammenarbeit zwischen der Freien Universität Bozen und dem Konzern Officine Maccaferri Spa vorgestellt. Die zwei universitären Labore für land- und forstwirtschaftliche Innovationen bzw. für thermische Strömungsmechanik werden in Zusammenarbeit mit Maccaferri Projekte der Umwelttechnik abwickeln.
Prof. Fabrizio Mazzetto, Prodekan der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik und auch Verantwortlicher der Labors für land- und forstwirtschaftliche Innovationen, hat heute eingangs das Projekt WEQUAL umrissen, welches die Entwicklung einer Online-Plattform vorsieht. Dort werden die Auswirkungen auf die Umwelt von Hydraulikinfrastrukturen sichtbar gemacht. Das auf 2,5 Jahre ausgelegte Projekt wird mit europäischen FESR-Mitteln finanziert. „Das interdisziplinär ausgelegte Projekt vereint Kompetenzen der Umwelttechnik mit Informationstechnologie“ so Mazzetto. Bei der Pressekonferenz stellte er auch den Master in GreenTechnologies and Infrastructures: Design and Management vor, den er als Studiengangsdirektor leitet. Der Master startet im Herbst 2017 und wird von der Officine Maccaferri Spa mitfinanziert. Das Masterprogramm wendet sich vordergründig an Ingenieure mit abgeschlossenem Masterstudium und zielt ab auf eine starke Spezialisierung im Bereich der Umwelttechnik.
Die geplanten Versuche innerhalb von WEQUAL hingegen werden im Labor für land- und forstwirtschaftliche Innovationen abgewickelt, in enger Zusammenarbeit mit den Versuchen im Labor für thermische Strömungsmechanik. Für letzteres stellte Prof. Maurizio Righetti, Professor an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik, das Zweijahresprogramm vor. Das Labor wird die Funktionalität neuer Technologien überprüfen, die von den Officine Maccaferri Spa entwickelt und vorab in den Vereinigten Staaten getestet wurden. „Wir testen innovative Lösungen für einige Produkte von Maccaferri, die in Flüssen – sowohl zur Stabilisierung des Flussbetts als auch der Ufer – zur Anwendung kommen, immer mit besonderem Augenmerk auf die Umweltverträglichkeit”, so Prof. Righetti.
„Die Universität dient ähnlich einem Unternehmen als Motor für die ökonomische Entwicklung unserer Region”, unterstrich der Rektor der Freien Universität Bozen, Prof. Paolo Lugli, bei der Pressekonferenz. „Diese Forschungskooperation mit den Officine Maccaferri Spa zeigt exemplarisch auf, welche Bedeutung das produzierende Gewerbe als auch die Anwerbung von Drittmitteln für didaktische und Forschungsinitiativen für uns einnehmen.”
„Manchmal scheint es, als ob die Universitätswelt und die Industrie konträre Zielsetzungen hätten,” sagte heute Gaetano Maccaferri, Präsident des Industrieunternehmens Gruppo Maccaferri. „Die Realität zeigt hingegen, dass man über einen gemeinsamen Nenner und das Bündeln der Kompetenzen sehr wohl die Interessen verschiedener Partner zusammenbringen kann, um an einem Strang zu ziehen. Für ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis benötigt es eine gemeinsame Vision, die Eigenheiten und Zielsetzungen beider Partner respektierend. Dies ist unserem Unternehmen und der Freien Universität Bozen gelungen.”
Für den Direktor der Abteilung Innovation, Forschung und Universität in der Autonomen Provinz Bozen, Maurizio Bergamini, ist es Aufgabe einer Provinz „das passende Umfeld für Firmen zu gestalten, damit sie wettbewerbsfähig bleiben.“ Mit dem NOI Techpark wurde, so auch Direktor Hubert Hofer von Development Department IDM, ein wesentlicher Grundstein dafür gesetzt.