Erfahrungen einer Präsidentin

Jasmin Mair – eine Frau an der Spitze der Bauarbeiterkasse

Freitag, 17. März 2023 | 12:50 Uhr

Bozen – Jasmin Mair ist die erste Präsidentin in der fast 60-jährigen Geschichte der Bauarbeiterkasse. Sie hat in einer Pressekonferenz die letzten beiden Jahre Revue passieren lassen. „Meine ursprüngliche Skepsis ist gewichen und ich bin seit meiner Entscheidung, die Präsidentschaft anzunehmen, mit viel Freude dabei“, erzählt Jasmin Mair.

„Am Anfang war es nicht immer leicht und es hat einige Herausforderungen gegeben.“ Einiges an Kopfzerbrechen hat der nationale Sanitätsfonds des Baugewerbes „Sanedil“ bereitet. „Hier hoffen wir baldmöglich eine Lösung zu finden“, so die Präsidentin.

Besonders freut es die junge Präsidentin, bei der Arbeitskleidung einen Durchbruch erreicht zu haben. „Die eingeschriebenen Unternehmen können seit letztem Jahr selbst den Lieferanten für Arbeitsschuhe und Hosen wählen. Der Erfolg dabei gibt uns recht.“ Ein Highlight der letzten beiden Jahre war sicher die Feier „30 Jahre Vertrauen“, bei welcher 369 Arbeiter und 76 Unternehmen, die schon über 30 Jahre im Bausektor tätig sind, geehrt wurden.

Nicht einfach war die Zeit während der Pandemie und auch in der Bilanz des abgeschlossenen Geschäftsjahres ist sie nicht spurlos vorüber gegangen. Abschließend bedankte sich Präsidentin Jasmin Mair bei ihrem Verband, dem Baukollegium mit dem Präsidenten Michael Auer und dem Geschäftsführer Thomas Hasler und bei den Vertretern der Arbeitgeberverbände lvh.apa und SHV/CNA für die Unterstützung.

Ein Dank ging auch an die Gewerkschaften, mit welchen es anfangs etwas kompliziert war. „Aber mittlerweile klappt es gut, da wir alle ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter im Baugewerbe zu verbessern.“ so die Präsidentin abschließend.

Nach zwei Jahren als Präsidentin der Bauarbeiterkasse folgt nun im Rahmen einer Rotation mit Markus Bernard ein Vertreter des Handwerks an die Spitze der Körperschaft. Der Vizepräsident Maurizio D’Aurelio unterstreicht in seiner Stellungnahme die Probleme mit „Sanedil“. Aber er sei zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden ist. Grundsätzlich sieht er das Baugewerbe in Südtirol einer positiven Situation, insbesondere wenn man die Daten der letzten Jahre miteinander vergleicht. Auch glaubt er, dass die Anwendung des Steuerbonus „110 Prozent“ bei uns keine größeren negativen Folgen auf das Baugewerbe haben wird.

Abschließend bedankte er sich bei der Präsidentin für die fruchtbare Zusammenarbeit in den letzten beiden Jahren. Im Rahmen der Rotation folgt Stefan Ladurner vom ASGB als Vizepräsident der Körperschaft.

Direktor Raimund Fill präsentierte abschließend die Daten der Bauarbeiterkasse des abgelaufenen Geschäftsjahres. In der Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen sind fast 2.000 Unternehmen der Bauindustrie und des Bauhandwerks mit 17.500 Arbeitern eingeschrieben. Das Baugewerbe ist weiterhin in Männerhand. Von den insgesamt fast 20.000 Arbeitern und Angestellten sind nur sechs Prozent weiblich.

Von: mk

Bezirk: Bozen