Von: luk
Bozen – Auch der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister übt Kritik am Referendumsantrag der nationalen Gewerkschaft Cgil. „Ein JA-Ausgang des geplanten Referendums würde keinen Vorteil für die Arbeitnehmer, aber noch mehr Rechtsunsicherheit für die Arbeitgeber mit sich bringen“, so lvh-Präsident Gert Lanz.
Italien ist bekannt für seine kontinuierlichen Reformen, Umwälzungen und politischen Führungswechsel. Der Wermutstropfen: Die Veränderungen erzielen zumeist keine wahren Verbesserungen, sondern eher noch mehr Unruhe und Unsicherheit. Ein von der Gewerkschaft CGIL ins Leben gerufener Referendumsantrag könnte ebenso dieses Ergebnis zur Folge haben, sollte das Referendum mit Ja ausgehen. „Die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen sind sowohl hinsichtlich Voucher als auch hinsichtlich solidarischer Haftung im Unternehmer-Werkvertrag unter Kontrolle. Warum ist es in Italien immer wieder so, dass funktionierende Systeme abgeändert oder bürokratisch verkompliziert werden“, fragt sich der Präsident im Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister Gert Lanz. Fakt ist: Die Voucher können aufgrund der jährlichen Einkommensgrenzen sowie der Meldepflicht nicht vom Arbeitgeber missbraucht werden. Die solidarische Haftung bezüglich Unternehmer-Werkverträgen ist aktuell akzeptabel geregelt. Insofern würde sich bei einem Ja-Ausgang des geplanten Referendums kein substantieller Vorteil für die Arbeitnehmer ergeben, allerdings eine neue Rechtsunsicherheit für die Arbeitgeber. „Außerdem verändern sich Arbeitsprozesse und Arbeitsrythmen kontinuierlich. Es wäre anachronistisch zu glauben, dass die Ressource Mensch ewig mit denselben traditionellen Systemen arbeitet. Insofern kann ich der Aussage des Vorsitzenden der SVP-Wirtschaft Josef Tschöll nur zustimmen: Dieser Referendumsantrags ist mehr als unsinnig. Im Sinne einer wieder wachsenden Wirtschaft sollten die Sozialpartner an einem Strang ziehen und sich nicht gegenseitig Steine in den Weg legen“, so Lanz.