Von: Ivd
Bozen – Sie trägt eine Spielhahnfeder auf ihrem Jägerhut und ist eine von über 200 angehenden Jägern, die gestern im Waltherhaus in Bozen zur Jägerprüfungsfeier des Jahrgangs 2025 zusammengekommen sind: Jungjägerin Lena Obkircher aus dem Sarntal ist 25, und schon ihr Vater und ihr Großvater waren Jäger. Was ihr besonders an der Jagd gefällt? Der Aufenthalt in der freien Natur und die Beobachtung des Wilds, “ruhig sitzen und nur schauen”.
Der 24-jährige Jungjäger Hannes Huebser aus Freienfeld ist der erste Jäger in seiner Familie. Woher die Leidenschaft für die Jagd kommt? Er hält sich gern in der Natur und im Wald auf, beobachtet das Wild durch sein Fernrohr.
“Die große Zahl an erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen zeigt, dass die Jagd in Südtirol auf eine verantwortungsbewusste und gut ausgebildete junge Generation bauen kann”, betonte Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher bei der Feierstunde: “Die praxisnahen Neuerungen in der Prüfung sind ein wichtiger Schritt, um die Jagd zukunftsfähig und sicher zu gestalten.”
“Die Jägerprüfung zeigt eine hohe Erfolgsquote und eine Verbesserung durch praxisnahe Prüfungsteile”, unterstrich Landesforstdirektor Günther Unterthiner, “die Kandidatinnen und Kandidaten waren sehr gut vorbereitet, und die neuen Regelungen stärken sowohl die Praxisnähe als auch die Sicherheit. Das Bestehen der Prüfung bleibt jedoch nur der Einstieg ins Jägerleben, das durch ständige Weiterbildung und Anpassung an neue gesetzliche Bestimmungen geprägt ist.” Die am 26. November gefeierten Jäger haben die Prüfungen hinter sich, aber noch Einiges vor sich: Praktikum, Erste-Hilfe-Kurs und Waffenpass.
Zahlen zur Jägerprüfung 2025 legte Dominik Trenkwalder vom Landesamt für Wildtiermanagement vor: 248 Männer und Frauen haben heuer die Theorie- und Schießprüfung der Jägerprüfung bestanden, das sind so viele wie noch nie zuvor. Nicht nur die weibliche Quote nimmt konstant zu, sondern die Kandidaten werden auch immer jünger: Die Anzahl der 18-Jährigen hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. In dieser Herbstsession haben rund 80 bis 90 Prozent die Jagdprüfung bestanden, was auf neue Regelungen und bessere Vorbereitung zurückzuführen ist. In den vorhergehenden Prüfungssessionen haben durchschnittlich nur 60 bis 70 Prozent bestanden, berichtet Prüfungskommissionsvorsitzender Trenkwalder. Der neu eingeführte Pflichtteil mit Bildserien von Wildtieren, die erkannt und beschrieben werden müssen, stellt einen praktischen Bezug zur Jagdpraxis her. Neu dazugekommen ist zudem die Pflicht zur Waffenhandhabungsprüfung vor der Schießprüfung, die Kandidaten müssen also bereits im Vorfeld den Umgang mit Kurz- und Langwaffen üben, was dazu führt, dass auch ein höherer Prozentsatz die Schießübung besteht.
“Die Jungjägerinnen und Jungjäger haben bewiesen, dass sie nicht nur die Theorie beherrschen, sondern auch im praktischen Umgang mit der Jagd bestens vorbereitet sind”, ergänzte Landesjägermeister Günther Rabensteiner: “Für die Zukunft ist entscheidend, dass dieses Engagement erhalten bleibt und durch kontinuierliche Weiterbildung vertieft wird.”
Über die Auswirkungen von Stress und die Störungen auf Wildtierpopulationen referierte die Wildbiologin Christine Miller: “Sie haben die Verantwortung für etwas Wertvolles, für das sich sonst niemand einsetzt”, wandte sie sich an die anwesenden Jäger. Die Jagdhornbläsergruppe Tisens gestaltete die Feierstunde im Waltherhaus musikalisch. Die Veranstaltung erfolgte auf Einladung des Südtiroler Jagdverbandes.




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