Von: luk
Bozen – Die Rheuma-Liga reagiert in einer Medienmitteilung auf die kurzfristig angekündigte Schließung des Hallenbades „Acquafun“ durch die Gemeinde Innichen. Der Schließung dieses Hallenbades sei die Schließung von Hallenbädern im Vinschgau, im Pustertal und im Unterland vorausgegangen. In all den genannten Fällen sei die Schließung kurzfristig angekündigt worden und der ehrenamtliche Verein vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
In allen Fällen werde mit den gestiegenen Heizkosten argumentiert und in der ganzen Diskussion werde völlig außer Acht gelassen, dass, wieder einmal, die Schwächsten, Verletzlichsten und Zerbrechlichen in unserer Gesellschaft hart getroffen werden. „Unser ehrenamtlicher Verein bietet die Warmwassergymnastik zu therapeutischen Zwecken an. Die Menschen brauchen die geschonte Bewegung im warmen Wasser, um sich die Beweglichkeit zu erhalten. Jene Beweglichkeit, die bereits eingeschränkt ist und bei fehlender Bewegung weiter vermindert wird. Wenn jetzt nach und nach die Hallenbäder geschlossen werden, dann gibt es einen großen Verlierer: die chronisch-kranken Menschen. Und noch eines möchten wir bei der Gelegenheit los werden: Wenn jetzt die hohen Heizkosten als Argument für die Schließung ins Feld geführt werden, dann möchten wir darauf hinweisen, dass diese Teuerungen schon vor dem Beginn unserer Therapiekurse im Oktober absehbar waren. Die abrupte Schließung von einem Tag auf den anderen ist eine Zumutung, denn wir müssen nun sehr vielen Mitgliedern absagen, eingezahlte Beträge rücküberweisen und bekommen den verständlichen Frust der Betroffenen zu spüren. Wenn das die Art und Weise ist, wie mit ehrenamtlichen Vereinen umgegangen wird, dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann auch die letzten sozial-engagierten Menschen das Handtuch werfen. Wir laden die Entscheidungsträger auf allen Ebenen dazu ein, sich mehr mit den Bedürfnissen der chronisch-kranken Menschen und der sozial-schwächer gestellten Mitmenschen zu beschäftigen. Südtirol ist ein reiches Land und es ist nicht einsehbar, dass immer die Kranken und Schwachen am härtesten von Sparmaßnahmen getroffen werden, während anderweitig die Quellen sprudeln“, so der Präsident der Rheuma-Liga Günter Stolz und Geschäftsführer Andreas Varesco.