Mobilitätstagung über die Bahn als alternatives Verkehrsmittel zum Pkw in Bozen durchgeführt

“Stau- und stressfrei nach Südtirol”

Freitag, 08. Juni 2018 | 17:42 Uhr

 

Bozen – Eine stau- und stressfreie An- und Abreise wünschen sich vor allem in der Hauptreisezeit viele Südtirol-Urlauber. Auf der heutigen Mobilitätstagung der Autonomen Provinz Bozen, der Südtiroler Transportstrukturen AG, IDM Südtirol und des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), wurde über den Zug als alternatives Verkehrsmittel zum Pkw diskutiert und konkrete Verbesserungsmaßnahmen vorgestellt.

Unter dem Motto „Zügig nach Südtirol“ haben heute Vertreter der Bahngesellschaften von Italien, Österreich und Deutschland, Touristiker und Mobilitätsexperten in Bozen einen Workshop mit anschließender Tagung abgehalten. Ziel dieser Veranstaltung war es, mit allen Akteuren nach Wegen zu suchen, wie eine stau- und stressfreie An- und Abreise mit dem Zug gewehrleistet werden könnte.

Der Verkehr ist ein Thema, das Südtirols Bevölkerung derzeit stark beschäftigt, stellte Landeshauptmann Arno Kompatscher zu Beginn der Tagung fest. „Die Verkehrspolitik muss in Zukunft danach ausgerichtet werden, dass die An- und Abreise unserer Gäste verstärkt mit der Eisenbahn erfolgen kann. Damit würde man zu einer spürbaren Entlastung auf den Straßen beitragen“, betonte Kompatscher. HGV-Präsident Manfred Pinzger unterstrich in seinem Statement, dass man verstärkt auf die Bahn setzen müsse. „Die Bahnen bieten ein tolles Produkt an. Jetzt liegt es an den Urlaubsregionen und an den Gastwirten, dieses Angebot auch den Gästen aktiv zu kommunizieren“, sagte Pinzger.

Als ein Manko wurde allgemein die teilweise noch ungenügende Buchbarkeit der Bahnanbindungen nach Südtirol festgestellt. Die Bahnanbindungen aus Deutschland und Italien sind oftmals nur entlang der Hauptachse Brenner – Bozen buchbar. Alle Südtiroler Bahnhöfe und Zuganbieter werden in Kürze auf der Website von Trenitalia aufscheinen und buchbar sein, sagte Gianpiero Strisciuglio von Trenitalia zu. Um den Gast von einer Zugreise zu überzeugen, müssen Fahrpläne und Preise online einsehbar und auch buchbar sein. Hierfür ist eine einheitliche Buchungsmaske für Züge aus Deutschland, Österreich und Italien angedacht. Verkehrsexpertin Brigitte Hainzer unterstrich, dass sich der Reisende ein entsprechendes Angebot und ausreichend Informationen vom Gastwirt bzw. Urlaubsland erwartet. Zudem muss am Ankunftsbahnhof in Südtirol ein Shuttledienst bis zum Hotel vorhanden sein. Hierfür könnten lokale Bus- und Taxiunternehmen miteingebunden werden, welche die Gäste zu den Hotels bringen, erklärte Martin Ausserdorfer, Präsident der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG.

Norman Kellermann von der ÖBB-Personenverkehr AG berichtete von einem direkten Railjet von Bozen über Innsbruck und Salzburg nach Wien, welcher ab 2020 eingeführt wird. Durch den Brennerbasistunnel wird eine Fahrt von München nach Bozen in nur drei Stunden möglich, sagte Marco Kampp von der Deutschen Bahn. Er informierte weiters über Pläne, sogenannte Sprinterzüge und Tagesrandzüge zwischen München und Bozen bzw. Verona verstärkt einzuführen.

An der Diskussion nahmen auch IDM Südtirol-Präsident Hansi Pichler, Abteilungsdirektor Günther Burger sowie HGV-Vizepräsident Helmut Tauber teil. Pichler unterstrich, dass die IDM Südtirol sich verstärkt für die Kommunikation der Anreise mit dem Zug einsetzen wird. „Auch die Touristiker müssen die Gäste stärker über alternative Verkehrsmittel zur An- und Abreise informieren“, betonte Pichler. HGV-Vizepräsident Helmut Tauber gab sich schließlich überzeugt, dass der Gast ein attraktives Angebot für eine Anreise mit dem Zug nutzen wird.

Von: luk

Bezirk: Bozen