Vahrn – Die Arbeiten für die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck des Brennerbasistunnels sind bereits angelaufen. In der Zone Forch bei Vahrn wird die Baustelle vorbereitet und auch beim Prader Areal im Bereich der Villnösser Einfahrt wird bereits gearbeitet. Die Tunnelbohrmaschine, getauft auf den Namen „Barbara“, war im ursprünglichen Projekt nicht vorgesehen. Durch die Optimierungen im Zuge der funktionalen Ausschreibung wird nun auch der 1,8 km lange Fensterstollen von Forch, im maschinellen Vortrieb errichtet. Wie von der BBT-Beobachtungsstelle mitgeteilt wird, soll der Start im Frühherbst erfolgen.
Dies war notwendig, um den Zeitplan einzuhalten, zumal der Vortrieb unter Autobahn, Staatsstraße und Brennereisenbahnlinie sehr sensibel und zusätzlich die geologische Beschaffenheit des Untergrundes schwierig ist. Nach der Fertigstellung des Fensterstollens im Schaldererberg in rund einem Jahr wird die Tunnelbohrmaschine abgebaut und abtransportiert. Von den Kavernen im Schaldererberg starten dann zwei weitere Tunnelbohrmaschinen nach Süden bis zur Villnösser Haltestelle und der Sprengvortrieb der beiden Tunnelröhren für jeweils vier Kilometer Richtung Norden nach Franzensfeste.
Das Ausbruchsmaterial Richtung Norden ist vollständig wiederverwertbar und kann laufend abgebaut und verwendet werden. Das Ausbruchsmaterial der Vortriebsarbeiten Richtung Süden muss deponiert werden.
Die Verbesserung des Projekts ist von den Gemeinden ausgegangen”, erklärt Bezirkspräsident Walter Baumgartner, “und wurde von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Daniel Alfreider immer stark unterstützt.”
“In Teamarbeit mit RFI, Italferr, den Firmen WeBuilt sowie Implenia und den Landesämtern ist es gelungen, diese Ergebnisse zu erzielen“, hält Peter Brunner, Präsident der Beobachtungsstelle, fest.
Die Tunnelbohrmaschine ist 85 Meter lang
Die ersten Einzelteile des Schildes mit einem Einzelgewicht von 200 Tonnen wurden mit Sondertransporten über die Autobahn angeliefert. Vor allem dem technischen Direktor der A22, Carlo Costa, wird hier für die gute Zusammenarbeit gedankt. Der Durchmesser der Maschine mit elf Metern ist der größte, der jemals in Südtirol zum Einsatz kam. Dieser Querschnitt wird benötigt, weil die gesamte Logistik der Zulaufstrecke im Fensterstollen Forch abgewickelt werden muss, ähnlich dem Fensterstollen Mauls beim Brenner Basistunnel auf Südtiroler Seite. Der maximale Druck der Maschine liegt bei 118.752 kN, der maximale Vortrieb bei acht Zentimetern die Minute. „Das Gesamtgewicht der Maschine liegt bei 2.000 Tonnen und die Länge liegt bei 85 Metern”, erklärt Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle.
Das Ausführungsprojekt für die Zulaufstrecke ist von der RFI Spa noch nicht genehmigt. Hierzu fehlt noch eine Vereinbarung zwischen RFI, BBT SE und Land zur gemeinsamen Nutzung der Deponie Hinterrigger. Über diese Freigabe hängt ein offenes Rechtsverfahren, welches vom Katasteramt eingeleitet wurde und bei dem geklärt werden muss, ob für die temporären Baustellencontainer und Hallen GIS bezahlt werden muss, oder nicht. Für jene von Landesbaustellen ist keine zu entrichten. Es wird daran gearbeitet, dieses Thema kurzfristig zu lösen.
Von: mk
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3 Kommentare auf "Tunnelbohrmaschine „Barbara“ startet im Frühherbst"
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Dieses Projekt ist eigentlich der totale Irrsinn. Wäre es vor 50 Jahren umgesetzt worden, hätte man sagen können, “die wussten es nicht besser”. Doch hier werden derart viele Ressourcen verpulvert, um eine nicht zukunftsfähige Wirtschaftsweise am Laufen zu halten, dass man nur mehr verzweifeln kann.
@info…der Warenverkehr gehört auf die Bahn, der Fernverkehr überhaupt! Elektrisch, ohne Abgase, energiesparend, da man nicht mehr über den Brenner, sondern darunter durch muss? Das soll nicht zufunftsweisend sein? Verzweifeln? Wegen was? Man schaue sich den Gotthardtunnel an…
Wäre schön noch zu erleben, wie der gesamte internationale Warenverkehr auf die Bahn und unter den Berg gebracht wird… keine Mio Lkw mehr, die jährlich über die A22 fahren, kein Lärm, viel weniger Abgase…