Von: APA/AFP
Die US-Regierung hat ihre Pläne für eine massive Öl- und Gasförderung vor den Küsten des Landes veröffentlicht. Das Innenministerium in Washington kündigte am Donnerstag an, es würden 34 Lizenzen vergeben, die Bohrungen in einem Gebiet von insgesamt rund 500 Millionen Hektar ermöglichen würden. Im Einzelnen geht es um den Golf von Mexiko, das Meer vor Kalifornien und vor Alaskas bisher unberührter Nordküste.
US-Innenminister Doug Burgum erklärte, mit den Plänen stelle die Regierung sicher, dass die USA “auch in den kommenden Jahrzehnten eine dominante Rolle im Energiebereich spielt”. US-Präsident Donald Trump hatte bei Amtsantritt eine massiven Ausbeutung fossiler Energieträger wie Erdöl und -gas mit den Worten angekündigt “Drill, baby, drill!” (Bohr, Baby, bohr). Er hat sich wiederholt abfällig über den globalen Wandel hin zu erneuerbaren Energien geäußert, den menschengemachten Klimawandel bezeichnet er als “Betrug”.
In den USA dürften die Pläne teils auf Widerstand stoßen. Kaliforniens Regierung etwa hat angekündigt, Bohrungen in den Küstengewässern des Bundesstaates zu verhindern. “Trumps idiotischer Plan gefährdet unsere Küstenwirtschaft und -gemeinden und schadet dem Wohlergehen der Kalifornier”, erklärte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom. Dieser “rücksichtslose Versuch, unsere Küste an seine großen Spender zu verkaufen, ist zum Scheitern verurteilt”. Die Kalifornier erinnerten sich an die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen vergangener Ölkatastrophen.
Auch am Golf von Mexiko dürfte es Widerstand geben – dort war im Jahr 2010 die Ölplattform “Deepwater Horizon” explodiert. Elf Menschen starben, es dauerte 87 Tage, bis der britische Ölkonzern BP das Leck schließen konnte. Hunderttausende Tonnen Öl gelangten ins Meer. Der republikanische Senator Rick Scott aus Florida schrieb im Onlinedienst X, Floridas Küsten müssten von den Offshore-Plänen ausgenommen werden, um Tourismus, Umwelt und mögliche Militärübungen zu schützen.




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