Kommentar

Wie viel Touristen verträgt das Land?

Donnerstag, 15. Dezember 2016 | 17:39 Uhr

Bozen – Das verlängerte Wochenende war für den Südtiroler Tourismus wieder einmal ein voller Erfolg. Auf den seit Jahren landauf landab beliebten Christkindlmärkten war genauso kein Durchkommen mehr wie beim Rückreiseverkehr am Sonntagabend auf der Brennerautobahn, der Bozner Eisackuferstraße und auf der MeBo.

Bei den Touristikern und allen anderen, die von den Gästen leben, klingeln die Kassen. Aber angesichts des immer voller werdenden Landes wird trotz der Erfolgsmeldungen und der immer neuen sich übertreffenden Rekordsaisonen selbst den eingefleischtesten Gästewerbern langsam mulmig zumute. Da mehr als drei Viertel der Gäste mit dem Auto anreisen und da die durchschnittliche Urlaubsdauer immer kürzer wird, ist das Straßennetz längst an seine Belastungsgrenze angelangt.

Bei den Südtirolern ist es nicht viel anders. Die Einheimischen fliehen vor dem Massenandrang und suchen sich für ihre Freizeitgestaltung lieber beschaulichere Orte aus. Verliert aber der Tourismus bei der Bevölkerung an Akzeptanz, schadet das früher oder später Südtirols Image als heimeligen Ort der Sehnsucht.

Unbegrenztes Wachstum kann es nicht geben. Ob wir nicht auch den Mut finden sollten, uns eine Grenze zu setzen?

Von: ka

Bezirk: Bozen