Teuerungen machen vielen zu schaffen

1.280 Familien in finanzieller Not

Mittwoch, 08. Februar 2023 | 08:11 Uhr

Bozen – Die Inflation hat Bozen weiter fest im Griff und liegt derzeit bei rund zwölf Prozent. Wie die Caritas bestätigt, zwingen die Teuerungen immer mehr Familien aus der Mittelschicht in die Knie. Im Jahr 2022 hat die Schuldnerberatung der Caritas 1.280 Familien dabei unterstützt, Mieten und Kondominiumspesen oder Stromrechnungen zu begleichen.

Immer öfter geraten Personen über 65 in Schwierigkeiten, die von einer kleinen Rente leben. Sie schaffen es immer weniger häufig mit ihrem Einkommen bis ans Monatsende.

Wie Petra Priller von der Schuldnerberatung gegenüber der italienischen Tageszeitung Alto Adige erklärt, ist die Zahl mit 1.280 Fällen im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen.

Im Jahr 2022 hat die Caritas 140.000 Euro ausgegeben, um Personen bei der Bezahlung von Mieten und Kondominiumspesen zu helfen. An zweiter Stelle liegen Strom- und Gasrechungen. Während die Ausgaben mehr wurden, sind Löhne und Renten vieler Bürger nicht gestiegen.

Die Steigerung bei den Kondominiumspesen hat vor allem Mieter des Wohnbauinstituts hart getroffen. „Bereits seit September, Oktober gibt es diese Teuerungen. Wer nur wenig verdient, musste mit ansehen, wie die Kondominiumspesen um zwei Drittel anstiegen“, erklärt Priller laut Alto Adige.

Das Wohnbauinstitut befürchtete, dass viele Familien mit dem Ausgleich zum Jahreswechsel nicht mithalten könnten und hat bereits vorher, Erhöhungen vorgenommen. „Viele schaffen es aber nicht, ihre Schulden zu begleichen“, erklärt Priller. Wie es im Jahr 2023 weitergeht, lässt sich nur schwer voraussagen. „Wenn die Inflation nicht wieder unter zwölf Prozent sinkt, wird es für viele schwierig. Einerseits hören wir, dass es der Wirtschaft gut geht und dass es genügend Arbeitsplätze gibt. Auf der anderen Seite sind die Löhne der Arbeitnehmer oft zu niedrig, um mit den Teuerungen zurechtzukommen“, betont Priller.

Bevor die Leute Schulden machen, verzichten sie auf vieles. „Bei uns müssen viele noch nicht auf essentielle Dinge verzichten. Stattdessen fahren sie nicht mehr mit dem Auto, sondern mit dem Bus. Sie fahren nicht mehr dreimal in den Urlaub, sondern nur einmal“, erklärt Priller. Auch beim Einkauf werde mehr auf die Preise geachtet. Außerdem sind auch die Zinsen von Wohnbaudarlehen angestiegen. Das alles stellt für die Mittelschicht eine Herausforderung dar.

Von: mk

Bezirk: Bozen