Schwieriger Einsatz mit gutem Ausgang

51-Jähriger verirrt sich und verbringt die Nacht am Tschigat

Montag, 07. Oktober 2019 | 11:28 Uhr

Meran – Der 51-jährige P.D. aus Deutschland ist am gestrigen Sonntag von den Eishöfen im Pfossental aufgebrochen und wollte über die Johannesscharte, Lodnerhütte und Tschigat bis nach Oberkaser/Sprons gelangen. In der Nähe des Tschigat hat sich der Urlauber auf einer Höhe von rund 2.800 Metern verirrt und als er in sehr unwegsamen Gelände nicht mehr weiter kam, telefonierte er mit seiner Frau und gab ihr die Koordinaten und die Meereshöhe seines Standpunktes durch.

Gegen 19.00 Uhr alarmierte die Frau die Landesnotrufzentrale über die einheitliche Notrufnummer 112 und gab alle Informationen weiter. Unverzüglich wurden die Bergrettungen von Meran (CNSAS und BRD/AVS) alarmiert. Leider konnte zum 51-Jährigen telefonisch kein Kontakt mehr aufgenommen werden. Sofort wurde ein Nachtsuchflug mit dem Rettungshubschrauber Pelikan2 organisiert, dieser musste aber sehr bald wegen des schlechten Wetters und des Schneefalls abgebrochen werden. Also rückten bei mittlerweile totaler Finsternis, Regen und Schneetreiben an die 30 Bergretter von verschiedenen Punkten (Hochgang, Pfelders und Nassereith) in Richtung Tschigat aus, um den Urlauber aus seiner misslichen und sehr gefährlichen Lage zu retten. Die ganze Nacht hindurch wurde bei extremen Bedingungen nach dem Mann gesucht – leider ohne Ergebnis.

Dank einer Wetterbesserung startete am heutigen Montagmorgen um 7.00 Uhr ein Bergretter mit dem Rettungshubschrauber Pelikan 1 dann noch einen Versuch, den Urlauber zu finden. Auf einem Vorgipfel des Tschigat auf 2.960 Metern Höhe und in etwa 30 Zentimeter Schnee wurden die Rettungskräfte endlich fündig; mit einer Winde konnte der stark unterkühlte aber nur leicht an einer Hand verletzte Mann aus sehr unwegsamem und gefährlichem Gelände an Bord des Hubschraubers geholt werden. Ihm wurde so wahrscheinlich das Leben gerettet. Der 51-Jährige wurde in Partschins ans Weiße Kreuz übergeben und ins Krankenhaus nach Meran für die weiteren Untersuchungen und Behandlungen gebracht.

Auch die Bergretter, die zu Fuß die ganze Nacht unterwegs waren, wurden dann vom Rettungshubschrauber Pelikan 1 noch sicher ins Tal gebracht, um sie nicht noch weiteren Gefahren und Anstrengungen aussetzen zu müssen.

Die Einsatzleitung hatte die Bergrettung Meran über, im Einsatz standen außer den Männern und Frauen des CNSAS und des Bergrettungsdienstes im AVS Meran noch die Bergrettungen von Lana und Pfelders.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt