Rehkitzrettung in Südtirol

750 Rehkitze vor Mähtod gerettet

Montag, 12. Juli 2021 | 08:00 Uhr

Bozen – Im Mai und Juni bringen viele Tiere ihre Jungen zur Welt. Die Rehgeißen legen ihre Kitze in den ersten Wochen im hohen Gras ab und suchen sie nur zum Säugen auf. Das Kitz hat in dieser Zeit keinen Fluchtinstinkt. Bei Gefahr drückt es sich nur fest auf den Boden und hofft auf seine gute Tarnung. Dieses Verhalten wird den Kitzen zum Verhängnis, wenn die Mähmaschinen anrücken, denn vielerorts fällt die Setzzeit mit der ersten Mahd der Wiesen zusammen.

Viele Landwirte und Jäger setzen sich seit Jahren gemeinsam für die Rettung der Kitze ein. Im Jahr 2020 führten 57 Südtiroler Jagdreviere Kitzrettungsaktionen durch. In enger Zusammenarbeit mit den Landwirten konnten in 5.000 ehrenamtlichen Stunden über 750 Rehkitze, fünf Junghasen und sogar ein Hirschkalb vor dem Mähtod gerettet werden.

“Eine beeindruckende Zahl, für die den Landwirten, Jägern und freiwilligen Helfern ein großes Lob gebührt”, so der Südtiroler Jagdverband.

Methoden zur Rehkitzrettung

Für die Kitzrettung kommen viele verschiedene Maßnahmen zum Einsatz. Manche sind einfach umsetzbar, andere setzen auf spezialisierte Technik und benötigen etwas fachmännisches Geschick.

Am Tag vor der Mahd werden Maßnahmen zur Vergrämung der Rehgais und ihrer Kitze gesetzt. Am Tag der Mahd geht es darum, Kitze aktiv aus den Wiesen zu retten. Auch eine wildtierfreundliche Mähmethode kann unnötiges Tierleid vermeiden.

“Die beste Wirkung erzielt man durch die Kombination verschiedener Maßnahmen”, erläutert der Jagdverband.

Von: luk

Bezirk: Bozen