Honorarkonsul Brandstätter führt das auf Falschmeldungen zurück

Angst vor Bären: Berlin prüft Reise-Risiko für Südtirol

Freitag, 05. Mai 2023 | 16:03 Uhr

Bozen – Das deutsche Außenministerium prüft nach dem tödlichen Bärenangriff im Trentino, ob Reisen nach Südtirol für die Bürger der Bundesrepublik Deutschland sicher sind. Offenbar gab es dahingehend Nachfragen besorgter Urlauber.

Der deutsche Honorarkonsul in Bozen, Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter, erklärt gegenüber der Rai, er habe von Berlin eine entsprechende Anfrage erhalten. In der Folge habe er dann Informationen an das Konsulat nach Mailand geschickt. Außerdem wurden Kontakte zwischen den deutschen Behörden mit den zuständigen Landesbehörden in Südtirol hergestellt.

Laut Brandstätter hätten einige deutsche Bürger beim Konsulat in Hinblick auf eine Reise nach Südtirol Informationen eingeholt. Im Kern ging es um die Frage, ob eine Reise nach Südtirol aufgrund der Bärenpräsenz sicher sei.

Wie der Honorarkonsul erläutert, rühre das vor allem daher, dass in einigen Medien in Deutschland Falschmeldungen zur Zahl der Bären in Südtirol kursieren. Es seien in Südtirol keine 100 Bären anzutreffen, sondern nur drei.

In Südtirols Nachbarprovinz Trient – dort wo sich der tödliche Bärenangriff ereignet hat – liegt die Bärenpopulation im dreistelligen Bereich. Infolge des tragischen Ereignisses kam es zu einer heftigen Debatte über das Bärenprojekt Life Ursus im Trentino, die auch auf Südtirol ausgestrahlt hat.

Für Brandstätter ist daher klar, dass die öffentliche Meinung in Deutschland beruhigt werden müsse. Es gebe keine “Bären-Pandemie” in Südtirol. Er ist zuversichtlich, dass die Behörden in Berlin die Sachlage erörtern und sich auch mit den zuständigen Stellen in Südtirol in Verbindung setzen.

Drei Bären durchstreifen derzeit Südtirol – “Normalfall”

Wie Südtirol News am 22. April berichtet hat, streifen – so wie in anderen Jahren auch – einige Bären aus dem Trentino in Südtirol umher. Sie folgen ihrem Paarungstrieb und kehren früher oder später wieder in ihr angestammtes Territorium im Trentino zurück. Günther Unterthiner, der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft in Südtirol, spricht vom “Normalfall” um diese Jahreszeit. Das sei auch in den vergangenen Jahren so beobachtet worden. Die drei Bären würden zudem kein auffälliges Verhalten zeigen.

Das Land Südtirol bestätigt das am 5. Mai: “Die drei Bären werden von der Forstbehörde konstant beobachtet und überwacht. Diese Bären sind keine Problemtiere und stellen daher kein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung dar.”

Bären auch in Nord- und Osttirol

Die Trentiner Bären sind immer wieder auf Wanderschaft und kommen dabei nicht nur nach Südtirol. Auch in Nordtirol in Österreich wurde nun ein Bär nachgewiesen. Er hat im Bezirk Kufstein ein Schaf gerissen. Und in Osttirol ist letzte Woche eine Bärin mit zwei Jungen beobachtet worden. Es bestehe aber keine erhöhte Gefahr, weil sich keiner der Bären aggressiv verhalten habe, heißt es auch vonseiten der Tiroler Behörden,

Von: luk

Bezirk: Bozen