Von: mk
Bozen – Die nationale Diabetikervereinigung schlägt Alarm und hat sich an die italienische Arzneimittelagentur AIFA gewandt, weil Insulin knapp geworden ist. Meldungen sind auch aus Südtirol gekommen, wie der Präsident der Vereinigung, Stefano Nervo, erklärt. Er hofft darauf, dass es zu einer raschen Besserung der Situation kommt.
Die AIFA hat unterdessen die Liste jener Medikamente aktualisiert, die der flächendeckenden Verteilung nicht entzogen werden dürfen. Zu den neuen Mitteln, die demnach einem Exportverbot unterliegen, zählen Pegasys (AIC 035683), Humalog (AIC 033637) und Novorapid Penfill (AIC 034498030). Femity (036489019) und Miglustat gen orph (AIC 045773013) wurden hingegen von der Liste gestrichen, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Laut AIFA sollen nun die Auswirkungen beobachtet werden. Dann wird entschieden, ob es notwendig ist, die Medikamente als Arzneien mit begrenztem Vorrat einzustufen. Derzeit scheint noch kein Bedarf dafür zu bestehen.
Personen, die an Diabetes leiden, haben einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel, was unbehandelt zu einer Vielzahl von teilweise schweren Folgeerkrankungen führen kann. In den meisten Fällen wird das körpereigene Hormon Insulin, das den Zuckerhaushalt im Körper kontrolliert, in zu geringer Menge produziert.
Die Behandlung von Zuckerkrankheit erfolgt unter anderem durch das Zuführen des fehlenden Insulins – zumeist per Spritze, Insulinpumpe oder Pens. Bei Typ-1-Diabetes ist dies ein Leben lang notwendig. Ziel der Insulintherapie ist es, den Zeitpunkt und die Menge des von außen zugeführten Insulins möglichst genau dem Bedarf des Erkrankten anzupassen. Dafür muss der Blutzuckerspiegel regelmäßig gemessen werden.