Seit Jahresbeginn 50 Ausweisungsanordnungen verhängt

Ausweisung straffälliger Migranten ist komplexes Unterfangen

Mittwoch, 05. Juli 2023 | 15:55 Uhr

Von: luk

Bozen – In der ersten Jahreshälfte hat das Migrationsbüro der Quästur in Bozen gemeinsam mit den Polizeibehörden die Identifizierung von straffällig und manchmal auch gefährlich gewordenen Migranten, die sich ohne Aufenthaltsgenehmigung hier aufhalten, intensiviert. Durch die Aktion wurden 50 Ausweisungsanordnungen vonseiten der Einwanderungsbehörde erlassen.

30 Migranten, die sich nur kleinere Delikte zu Schulden kommen haben lassen, wurde der Ausweisungsbeschluss zugestellt. Sie müssen das italienische Staatsgebiet eigenständig verlassen.

Die anderen 20 Personen, die weit schwerere Straftaten verübt haben, wurden von Beamten der Quästur Bozen aufgespürt und zu Rückführungszentren eskortiert. Von dort aus werden sie in ihre Heimatländer abgeschoben.

Wie die Quästur betont, ist die Abschiebung straffällig gewordener Migranten eine komplexe und zeitaufwendige Arbeit. Die Mitarbeiter der Quästur haben es nämlich mit Personen zu tun, die sich im Klaren darüber sind, dass sie aus Italien abgeschoben werden sollen. Daher versuchen sie mit allen Mitteln sich dagegen zur Wehr zu setzen. Auch Selbstverletzung würde ausgeübt. Die Beamten müssen daher unter Wahrung der Vorschriften für die Sicherheit der betroffenen Personen bis zur Übergabe ans Abschiebezentrum sorgen. Auch die Bürokratie sei eine Herausforderung, wie es weiter heißt.

Die Quästur nennt in einer Aussendung mehrere Beispiele der vergangenen Tage. So erfolgte etwa erst kürzlich die Ausweisung eines nigerianischen Staatsbürgers. Gegen ihn liegt ein Urteil wegen sexueller Gewalt und Verfolgung seiner Ehefrau vor. Außerdem soll er sich des Widerstands gegen die Staatsgewalt, der Bedrohung des illegalen Drogenbesitzes, Raubes und Körperverletzung schuldig gemacht haben.

Ein anderer Fall betrifft einen georgischen Staatsbürger. Er wurde innerhalb kurzer Zeit wegen mehrerer Ladendiebstähle, dem Besitz von Einbruchswerkzeug, Einbrüche und Hehlerei angezeigt.

Auch ein tunesischer sowie ein moldawischer Staatsbürger wurden unlängst in ihre Heimatländer abgeschoben. Auch sie hatten mehrere Straftaten auf dem Kerbholz, darunter Körperverletzung, häusliche Gewalt und Sachbeschädigung.

Bezirk: Bozen