Vandalismus und Bedrohung

Babygangs in Bozen ohne Skrupel

Donnerstag, 16. Dezember 2021 | 10:43 Uhr

Bozen – Sie spucken Frauen auf dem Spielplatz ins Gesicht und bewerfen Senioren mit Schneebällen. Sie hören auch dann nicht auf, wenn andere Erwachsene ein Machtwort sprechen. Erst wenn mehrere Passanten einschreiten, ergreifen sie die Flucht. Die Rede ist von sogenannten Babygangs – jugendliche Minderjährige, die sich zusammenrotten und immer wieder gegen die öffentliche Ordnung verstoßen. In der jüngeren Vergangenheit ist es in Bozen erneut zu verschiedenen Zwischenfällen gekommen.

Die Frau wurde Ende November angespuckt, der Vorfall mit den Schneebällen hat sich am 8. Dezember ereignet, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige. Die Arroganz, mit der die Halbstarken vorgehen, erschüttert. Ihr Wissen, dass sie vor einer gesetzlichen Verfolgung relativ sicher sind, scheint mit völliger Gleichgültigkeit gepaart zu sein.

Am 8. Dezember ist es zu einem weiteren Vorfall gekommen. Ein Rentner, der mit seinem Fahrrad in der Parma-Straße unterwegs war, wird von vier Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren bei einer roten Ampel aufgehalten. Die Jugendlichen versperren dem älteren Herrn den Weg und lassen ihn nicht mehr weiter fahren.

Als es ihm gelingt, sie abzuhängen, nehmen sie die Verfolgung auf und riskieren mit ihrem Verhalten, dass der Rentner zu Sturz kommt. Die Jugendlichen ließen erst locker und suchten das Weite, als der Mann sein Handy hervorholte, um die Polizei zu verständigen.

Doch damit nicht genug: Viele Fälle von Vandalismus gehen ebenfalls auf das Konto solcher Banden. In der Reschenstraße war ein Mehrfamiliengebäude saniert worden. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde ausgerechnet jene Fassade mit Graffitis vollgesprüht, die zur Straße zeigt. Der Schaden beläuft sich auf mehrere 1.000 Euro. Die Anrainer sind sich sicher, dass Gruppen von Jugendlichen dahinter stecken.

„Wenn man sie auf frischer Tat ertappt, muss man aufpassen. Sie treten im Rudel auf und sie haben vor nichts Angst“, erklärt ein Bewohner laut Alto Adige.

Von: mk

Bezirk: Bozen