Von: mk
Bozen – Seine kriminelle Energie scheint beachtlich, sein Vorstrafenregister ist ellenlang. Vermutlich nicht nur deshalb bleibt der 28-jährige Edison Pula untergetaucht. Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, wurde der Albaner am Donnerstag in Bozen in Abwesenheit im Rahmen eines verkürzten Verfahrens zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 2.500 Euro verurteilt.
Mutmaßliche Mitglieder seiner Bande mussten sich bereits in der Vergangenheit in Bozen vor Gericht verantworten. Der 28-Jährige selbst war im Februar 2022 in der Provinz Treviso geschnappt und ins Gefängnis überstellt worden. Seine Flucht wenige Monate später – mit durchgesägten Gitterstäben am Zellenfenster und Leintüchern – war fast schon filmreif.
Pula werden insgesamt 40 erschwerte Einbruchsdiebstähle in Häuser und Wohnungen, 19 Einbruchsversuche sowie Hehlerei vorgeworfen. Die Mitglieder der Bande sollen ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 in Südtirol, im Trentino sowie in den Provinzen Verona und Belluno ihr Unwesen getrieben haben.
In Südtirol hatten die Täter in Bruneck, Pfalzen, Partschins, Andrian, Nals, Eppan, Neumarkt, Tisens und Andrian zugeschlagen – in den meisten Ortschaften gleich mehrfach am selben Tag.
Das Gericht verfügte die Beschlagnahme aller Wertgegenstände, die noch nicht von den rechtmäßigen Eigentümern wiedererkannt wurden. Hauptsächlich hatten die Einbrecher wertvollen Schmuck und Uhren entwendet, aber auch Markenbekleidung, einen Tresor, Waffen, zwei Autos – wovon eines wiedergefunden wurde – und sogar eine Flasche Sekt. Der Gesamtwert der Beute wird auf rund 200.000 Euro geschätzt.
Das Urteil ist vorerst nicht rechtskräftig. Ein Mitangeklagter wurde ebenfalls im verkürzten Verfahren zu rund zwei Jahren und vier Monaten Haft sowie zu einer Geldstrafe verurteilt. Eine Frau, der Hehlerei vorgeworfen wurde, ist im Rahmen eines Vergleichs zu elf Monaten Haft und einer Geldstrafe verdonnert worden. Eine weitere Angeklagte wurde freigesprochen.