Von: APA/AFP
Tierschützer sprechen von einem “historischen Sieg für Haie”: Bei der Welt-Artenschutzkonferenz im usbekischen Samarkand ist ein verstärkter Schutz für mehr als 70 Hai- und Rochenarten beschlossen worden. Die Unterzeichnerstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) stimmten bei ihrer Konferenz am Freitag für strengere Vorschriften für den Handel mit diesen Tieren. Unter den nun besser geschützten Arten sind Walhaie und Mantarochen.
Mehr als 70 Hai- und Rochenarten dürfen laut der Entscheidung vom Freitag nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt international gehandelt werden. Verboten ist demnach künftig der Handel mit Walhaien sowie Manta- und Teufelsrochen. Der Handel mit mehreren weiteren Haiarten wurde stärker beschränkt und ist nur noch dann zulässig, wenn er als nachhaltig gilt. Dazu zählen Glatthaie, Hundshaie und Schlingerhaie. Zudem war am Vortag bereits ein Handelsverbot für den vom Aussterben bedrohten Weißspitzen-Hochseehai beschlossen worden.
Die Beschlüsse wurden von Naturschützern und Experten begrüßt. Sie hatten zuvor davor gewarnt, dass viele Hai- und Rochenarten zunehmend unter Überfischung und Klimawandel leiden. “Diese Änderung ist ein historischer Sieg für Haie”, sagte Barbara Slee vom Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW). “Die wissenschaftlichen Daten zeigen eindeutig, dass Haie als schutzbedürftig und nicht als Fischereiressource betrachtet werden sollten.”
Mehr als ein Drittel der Arten vom Aussterben bedroht
Nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind mehr als ein Drittel der Rochen- und Haiarten weltweit vom Aussterben bedroht, vor allem wegen Überfischung. Sie werden wegen ihrer Flossen, ihrer Leber oder ihres Fleisches gejagt – oder landen als Beifang in Fischernetzen, die eigentlich für andere Arten bestimmt sind.
Bei dem Treffen in Usbekistan beraten seit Montag Experten aus mehr als 180 Ländern über Schutzbestimmungen für zahlreiche Tierarten. Die Konferenz bringt die Unterzeichnerstaaten des Artenschutzübereinkommens Cites zusammen, das den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen regelt und derzeit rund 36.000 Arten umfasst.




Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen