Von: mho
Blumau – Mehr als 200 Personen nahmen am Samstag an der Einweihung des Gedenksteines für die Internierten des „Campo di concentramento Campo Isarco“ in Blumau teil. Dazu eingeladen hatten der Südtiroler Heimatbund, der Heimatschutzverein Karneid, die 3 Schützenkompanien Karneid, Steinegg und Gummer sowie die Gemeinde Karneid.
Das italienisch-faschistische Internierungslager, in dem zeitweise sogar 3.000 Personen eingesperrt gewesen sein sollen, geriet nach dem Zweiten Weltkrieg bald in Vergessenheit. Der Ehrengast der Veranstaltung, die Buchautorin und Historikerin Alessandra Kersevan aus Udine, erklärte in ihrer Stellungnahme: „Der Anlass ist wichtig, vor allem im Hinblick auf die Geschichte, denn durch diese Initiative trägt eure Gemeinschaft dazu bei, einen wichtigen Teil der Vergangenheit Italiens ins Rampenlicht zu stellen, von dem in dieser Nachkriegszeit wenig geredet wurde: ich meine das Vorhandensein im italienischen Staatsgebiet – in den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs – eines ausgedehnten Netzes von Konzentrationslagern, die vom Faschismus errichtet worden waren.”
Günther Rauch, Autor des Buches „Italiens vergessenes Konzentrationslager Campo Isarco“ ging in seiner Ansprache u. a. auf die Größe und Bewachung des Lagers ein: “Das zwölf Hektar große Lager von war von doppelten Stacheldrahtzäunen umgeben. Nicht weniger als 66 mit scharfen Schusswaffen ausgerüstete Wachsoldaten sorgten Tag und Nacht dafür, dass jede Flucht unmöglich war.”