Solidarisches Wohnen als zentrales Thema

Caritas-Dienst „Domus“ feiert 25-jähriges Bestehen in Kaltern

Samstag, 04. Oktober 2025 | 09:51 Uhr

Von: lup

Kaltern – Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Dienstes „Domus“ hat die Caritas in Kaltern ein solidarisches Kastanienfest im Kloster der Tertiärschwestern veranstaltet. Die Tertiarschwestern sind seit vielen Jahren verlässliche Partnerinnen der Caritas im Einsatz gegen Wohnungsnot in Südtirol. Bei der Feier wurde, im Beisein von Bischof Ivo Muser, Rückschau gehalten, aber auch nach vorne geschaut. Das 8-Promille-Projekt „Solidarisches Wohnen“ und die Figur des ehrenamtlichen Buddys sind zukunftsweisende Initiativen.

Im Rahmen der Veranstaltung öffneten die Tertiärschwestern ihren privaten Klostergarten für die Öffentlichkeit und luden zu einem Nachmittag des Austauschs unter dem Motto „Made in dignity“ (Leben in Würde). Ziel war es, den Bürgerinnen und Bürgern die Arbeit der Caritas im Kampf gegen Wohnungsnot und soziale Ausgrenzung näherzubringen.

„Seit 25 Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Tertiarschwestern und der Caritas, die sehr gut funktioniert“, bedankte sich Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer bei den Schwestern für ihren Einsatz. Im Rahmen des Domus-Dienstes werden aktuell 12 kleine Wohnungen in Kaltern sowie 8 weitere in Brixen bereitgestellt. Was einst als reine Notunterkunft für obdachlose Menschen begann, hat sich zu einem Modell des solidarischen Wohnens entwickelt, das geprägt ist von nachbarschaftlichem Miteinander und gegenseitiger Unterstützung.

Ein zentrales Thema des Nachmittags waren die beiden innovativen Projekte „Solidarisches Wohnen“ und das des „Buddy“. Danilo Tucconi, Bereichsleiter für Wohnungs- und Obdachlosigkeit bei der Caritas, erklärte: „Jeder kann für den anderen eine wertvolle Ressource sein. Nachbarn können sich gegenseitig bei der Kinderbetreuung, beim Zeitmanagement oder bei Besuchen bei älteren Menschen helfen. Dies kann auch auf freiwilliger Basis geschehen, zum Beispiel indem man ein ‚Buddy‘ wird. Der Vorschlag besteht darin, Menschen, die bereits von der Caritas betreut werden, praktische und emotionale Hilfe zu bieten, sei es durch persönliche Treffen, Online-Austausch, Sprachtandems, bürokratische Unterstützung oder gemeinsame Lernmomente. So entsteht ein Weg, der Beziehungen stärkt.“

Als Zeichen der Gastfreundschaft und des Teilens wurden allen Besucherinnen und Besuchern geröstete Kastanien und eine warme Suppe serviert. Der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) sorgte mit kreativen Kinderaktivitäten für ein buntes Programm, das Menschen aller Altersgruppen zusammenbrachte.

Die Veranstaltung war Teil der „Willkommenswoche 2025“, bei der die Caritas mitmacht, und setzte ein klares Zeichen: Soziale Ungleichheiten lassen sich nur überwinden, wenn das Recht auf Wohnen für alle verwirklicht wird.

Bezirk: Überetsch/Unterland

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