Drei Schulstufen ausgewählt

Corona-Tests erstmals mit ausgebildeter Hundestaffel

Dienstag, 05. Januar 2021 | 16:15 Uhr

Bozen – Um festzustellen, ob im Bereich der Schulen nach den Weihnachtsferien ein besonders hohes Infektionsrisiko besteht, werden ab Donnerstag, 7. Jänner 2021 rund 2300 Schülerinnen und Schüler von mehreren Schulen des Landes getestet. Neuheit darunter: In Bozen wird erstmals mit trainierten Hunden getestet. Heute stellten die Verantwortlichen die Testvarianten im Rahmen einer Pressekonferenz vor.

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Bewusst wurden drei verschiedene Schulstufen an verschiedenen Orten ausgesucht: „Getestet werden die Schülerinnen und Schüler der Grundschule italienischer Unterrichtssprache ‘Galilei Galilei’ in Bruneck, aller italienisch- und deutschsprachigen Schulen der Oberstufe in Bruneck und des Realgymnasiums und der Fachoberschule für Bauwesen ‘Peter Anich’ in Bozen“, erklärt Testleiter Patrick Franzoni.

Letztere werden erstmals durch eine auf Coronaviren trainierte Hundestaffel „getestet“. Begeistert vom neuartigen Verfahren zeigten sich der anwesende Gesundheitslandesrat  Thomas Widmann sowie die Schullandesräte Philipp Achammer und Giuliano Vettorato. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann betonte, dass die Testkapazität des Landes Südtirol im Vergleich zu den umliegenden Regionen sehr hoch ist: „Auch hinsichtlich neuartiger Verfahren sind wir immer bereit, sofort zu überprüfen, ob es sich um anerkannte Methoden handelt und ob diese uns bei der Bekämpfung der Pandemie helfen können. Der Schnüffeltest ist diesbezüglich sehr vielversprechend.“

Auch Generaldirektor Florian Zerzer pflichtete dem bei: „Wir testen jetzt rund 700 junge Menschen mit dem neuen Verfahren, wodurch wir wichtige Erkenntnisse gewinnen, in welchen Kontexten diese zum Einsatz kommen können.“

„Unsere Hunde wurden monatelang für diesen Einsatz ausgebildet“, erklärten die Hundetrainer Christian Romen und Claus Langebner. Fünf trainierte Hunde beschnüffeln dabei die Behälter, in die die Schülerinnen und Schüler ihre vorher getragenen Masken gelegt haben – „das reicht, um den Hund im Verdachtsfall anschlagen zu lassen, Hunde haben ein 44-faches Riechvermögen im Vergleich zum Menschen“, so Romen. Wenn die feine Nase die Vireninfektion erschnüffelt, wird – natürlich immer im Rahmen der Freiwilligkeit – ein Antigen- oder PCR-Test nachgelegt.  In wenigen Wochen werden 18 Hunde in ganz Südtirol für dieses Verfahren ausgebildet sein.

Bereits im Dezember letzten Jahres hat der Sanitätsbetrieb zwei Beschlüsse (752/824) gefasst, die als Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen auch den Einsatz von eigens trainierten Spürhunden vorsehen. Besonders von Vorteil ist dabei die breite Einsatzmöglichkeit: Die Hunde erschnüffeln in wenigen Sekunden eine Positivität, weshalb der Einsatz bei Gesundheitseinrichtungen, Schulen und Bahnhöfen bestens umgesetzt werden kann.

Für Generaldirektor Florian Zerzer sind die verschiedenen Testmethoden das Um und Auf: „Für die Grundschüler in Bruneck gibt es die Möglichkeit, sog. Speicheltests zu machen, deren Durchführung dem Kauen eines Kaugummis ähnelt. Die Oberschüler testen wir in Bruneck mit Antigen-Schnelltests, die sehr rasch ein Ergebnis anzeigen – und die Hundestaffel wird nun erstmals in Bozen eingesetzt.“

Von: mk

Bezirk: Bozen