Von: mk
Imst – Nach wie vor gibt es in Tirol keinen Verdachtsfall bezüglich des weltweit neu aufgetretenen Coronavirus. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat die Tiroler Gesundheitsbehörden über das Gesundheitsministerium in Wien davon in Kenntnis gesetzt, dass sich eine am Coronavirus erkrankte Frau aus Deutschland am letzten Wochenende von 24. bis 26. Jänner auf der Dortmunder Hütte im Kühtai, Bezirk Imst, aufhielt. Vonseiten der Landessanitätsdirektion wurden in Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft Imst umgehend alle notwendigen Erhebungsmaßnahmen eingeleitet: „Wir haben uns umgehend mit der Hüttenwirtin in Verbindung gesetzt, um die identifizierten 23 engen Kontaktpersonen, die vornehmlich aus Deutschland stammen, zu identifizieren. Sie werden über den Krankheitsfall persönlich informiert und dafür sensibilisiert, ihren Gesundheitszustand in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Gesundheitsamt im Auge zu behalten. Sollten sich Krankheitszeichen entwickeln, wird eine Abklärung eingeleitet“, erklärt Franz Katzgraber, Vorstand der Abteilung Landessanitätsdirektion. Das bayerische Gesundheitsministerium hat indes mitgeteilt, dass die am Coronavirus erkrankte Deutsche bereits wieder symptomfrei und in gutem Zustand ist.
Alle weiteren Personen, die sich in diesem Zeitraum ebenfalls auf der Hütte befunden haben, zählen nicht zu den engen Kontaktpersonen der erkrankten Deutschen. „Für diese Personen ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung äußerst gering. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Wer von diesen Personen bereits jetzt oder innerhalb der nächsten zehn Tage grippale Symptome entwickelt, sollte zu Hause bleiben und primär eine Ärztin oder einen Arzt telefonisch kontaktieren – so kann eine erste Abklärung vorgenommen und über eine weitere Vorgehensweise entschieden werden“, so Katzgraber.
Ärzte in Tirol informiert und sensibilisiert
Wenn tatsächlich der Fall eintreten sollte, dass das Coronavirus in Tirol auftritt, sind Tirols Gesundheitsämter, die niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte sowie die Krankenhäuser bestens sensibilisiert und vorbereitet. Das Coronavirus ist meldepflichtig.
Derzeit gehe man davon aus, dass das Coronavirus etwas ansteckender sein dürfte als Influenza und Zeichen eines Atemwegsinfektes zeigt. „Derzeit sind in Tirol viele Personen von Grippe betroffen. Gegen das Coronavirus gibt es derzeit noch keinen Impfstoff – das ist bei der Influenza anders. Vor ihr kann man sich wirksam schützen“, betont Katzgraber. Die rasche Identifizierung von Coronavirus-Verdachtsfällen, die frühe Diagnose, eine rasch erfolgende Quarantäne und die allfällige Kontaktpersonen-Nachverfolgung sind entscheidende Maßnahmen. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, also durch Linderung der Krankheitsbeschwerden mit Medikamenten“, so Katzgraber. Mund und Nase sollen, wenn man hustet oder niest, mit einem Papiertaschentuch oder mit der Armbeuge abgedeckt werden – nicht mit den Händen. Dies beugt Ansteckungen vor. Das gilt auch für das Händewaschen: Um bestmöglich vorzubeugen gilt es, sich am besten über 20 Sekunden die Hände mit Wasser und Seife gründlich zu waschen und anschließend sorgfältig mit einem sauberen Tuch abtrocknen.
Auf der Seite des österreichischen Sozialministeriums (www.sozialministerium.at) werden aktuelle Informationen etwa zu Verdachtsfällen täglich eingepflegt.