Immunologe klärt Missverständnis auf

Darum verstehen Impfgegner Langzeitfolgen völlig falsch

Sonntag, 24. Oktober 2021 | 15:40 Uhr

Egal ob Wissenschaftler oder Impfgegner – immer wieder ist von Langzeitfolgen bei Impfungen gegen das Coronavirus die Rede. Obwohl der Begriff derselbe ist, meinen beide Gruppen jeweils etwas völlig Unterschiedliches.

Immunologe Carsten Watzl räumt mit dem Missverständnis nun auf. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, was Langzeitfolgen in einem wissenschaftlichen Kontext bedeuten.

“Was man bei Impfungen unter Langzeitfolgen versteht, sind Nebenwirkungen, die zwar innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten, die aber so selten sind, dass es manchmal Jahre braucht, bis man sie mit der Impfung in Zusammenhang gebracht hat”, betont Watzl.

Er betonte, dass Nebenwirkungen einer Impfung immer innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten. Danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist im Körper nicht mehr vorhanden.

“Was offensichtlich viele Menschen unter Langzeitfolgen verstehen, nämlich dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten”, so der Experte. Dabei handle es sich um ein Missverständnis, das sich hartnäckig halte.

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat in einem Interview mit tagesschau24 unterdessen vor der weiterhin bestehenden Gefahr durch das Coronavirus gewarnt – vor allem, da die Bevölkerung in Deutschland sich zunehmend sorglos verhalte. Besonders die Über 60-Jährigen könnten durch Impfdurchbrüche nach wie vor schwer an Covid-19 erkranken und sogar daran sterben, erklärte der Virologe. Problematisch sei aber auch der nachlassende Impfschutz, weshalb Schmidt-Chanasit eine Drittimpfung als dringend nötig empfiehlt.

Von: mk