25-jährige Prostituierte in Bozen freigesprochen

Entführung vorgetäuscht – mit Liebhaber getürmt

Samstag, 05. Dezember 2020 | 10:28 Uhr

Bozen – Die Notlüge einer 25-jährigen Frau hat zu einem Gerichtsverfahren geführt, das am Freitag in Bozen zugunsten der Angeklagten ausgegangen ist.

Die junge Frau arbeitet als Prostituierte. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, kam sie im Sommer 2016 nicht nach Hause zurück. Ihr Lebensgefährte, der zugleich ihr Zuhälter ist, machte sich ernsthaft Sorgen und telefonierte ihr nach. Ihm gegenüber erklärte die Frau, von einem Klienten entführt und nach Padua gebracht worden zu sein. Er solle aber nicht die Ordnungshüter informieren. Sie könne sich befreien und nehme dann den Zug nach Bozen.

Der Lebensgefährte verständigte jedoch dennoch die Carabinieri, die die Ermittlungen aufnahmen. Tags darauf kam die 25-Jährige tatsächlich mit dem Zug in Bozen an, wo sie bereits von den Carabinieri und ihrem Freund erwartet wurde. Zunächst blieb die junge Frau bei ihrer Entführungsgeschichte. Dann aber stellte sich heraus, dass sie in Wirklichkeit mit ihrem Liebhaber unterwegs gewesen war.

Die Frau musste sich in der Folge wegen Vortäuschung einer Straftat vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wollte einen Schuldspruch. Immerhin seien die Ermittlungen angelaufen. Doch gestern sprach Richter Stefan Tappeiner die Angeklagte frei. Ausschlaggebend dafür dürfte wohl die Tatsache sein, dass die Frau ausdrücklich gebeten hatte, nicht die Ordnungshüter einzuschalten.

 

 

Von: luk

Bezirk: Bozen