Bozen – Ein junger Mann ist am Bozner Landesgericht zu zwei Jahren Haft und zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden. Der Grund: Er soll seine Partnerin über mehrere Jahre hinweg misshandelt haben.
Das Gericht folgte im Wesentlichen der Argumentation der Staatsanwaltschaft und der Nebenklägerin. Die Frau soll demnach ständig in Angst gelebt haben, geschlagen zu werden. Nichtige Gründe hätten ausgereicht, um die Wut ihres Partners zu entfachen.
Um aus der Situation auszubrechen, hatte die Frau Hilfe bei den Sozialdiensten geholt. Anschließend wandte sie sich an die Gerichtsbarkeit, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige. Die Frau lebt derzeit in einer geschützten Wohnung.
Der Mann mit Migrationshintergrund habe bei mehreren Gelegenheiten bewiesen, seine Partnerin als eine Art „Besitz“ zu betrachten, indem er sie einem quälenden Regime unterworfen habe, erklärte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer.
Der Richter ließ jedoch etwas mehr Milde walten: Anstatt der verlangten drei Jahre Haft verhängte er eine zweijährige Haftstrafe über den Angeklagten. Im Rahmen der Debatte während der Verhandlung unterstrich der Anwalt der Nebenklägerin, die Frau sei einem bedrohendem und verletzendem Verhalten ausgesetzt gewesen. Sogar das Recht, zu Hause zu sprechen, sei ihr verweigert worden.
Außerdem sei die Frau auch physisch angegriffen worden. So soll der Mann sie am Hals gewürgt haben. Auch habe er die Frau beleidigt und bedroht. Im Rahmen des Beweissicherungsverfahrens ist diese Situation dokumentiert worden.
Im Verlauf der Untersuchung hatte sich zudem herausgestellt, dass der Mann oft zu später Stunde in vollkommen trunkenem Zustand nach Hause gekommen war. Dies bestätigten auch einige Nachbarn. Bei einer Gelegenheit musste die Frau ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Frau sei teilweise sogar verboten worden, das Haus zu verlassen. Darauf habe der Mann systematische ihre Besuche kontrolliert und in ihr einen generellen Zustand der Angst erzeugt.
Von: mk
