Von: luk
Bozen – Der mutmaßliche Mordversuch am Samstagmorgen in einer Wobi-Wohnung in der Europaallee in Bozen hat im ganzen Land für Bestürzung und Aufsehen gesorgt.
Die Frage, warum der 37-jährige Familienvater Khalid Ouassafi seine Frau mit einem Messer niedergestochen hat, blieb bislang unbeantwortet. Nun könnte die Schwester von Meryem Nsasra eine Antwort darauf geliefert haben.
Gegenüber lokalen Medien erzählt sie, dass der sechsfache Vater seit rund einem Monat extrem eifersüchtig war. Er vermutete offenbar ständig, dass seine Ehefrau ein Facebook-Profil angelegt hat und den Kontakt zu anderen Männern sucht.
Khalid sei stets ein ruhiger Mann gewesen. Was sich aber hinter der Haustüre abgespielt hat, habe aber niemand ahnen können, so die Schwester des Opfers weiter und geht auch auf die Ereignisse von Samstagmorgen ein.
Meryem habe in der Wohnung der Mutter geschlafen. Weil eines der Kinder aber nicht mitkommen konnte, habe sie sich gemeinsam mit einem Onkel angeboten, die Nacht in der Wohnung von Khalid zu verbringen.
Gegen 7.30 Uhr morgens sei die 30-jährige Mutter mit ihren Kindern nach Hause zurückgekehrt. Während die Kinder im Flur blieben, soll zwischen Khalid und Meyrem umgehend ein Streit entbrannt sein.
Der 37-Jährige soll sich ein Messer geschnappt haben, doch die Schwester von Meyrem konnte ihn zur Vernunft bringen. Die Situation schien sich zu beruhigen und die Schwester verließ die Wohnung.
Dann hörte sie aber laute Schreie von Meyrem. Sie sei umgekehrt und sah ihre Schwester mit einem Polster vor der Brust aus der Wohnung flüchten. Ihr Ehemann traf sie aber mit dem Messer an der Schulter und der Seite.
Vor der Haustür eines Nachbars sei sie dann nach dem Klingeln zusammengebrochen. Wie die Schwester weiter erzählt, hätten die Kinder zum Glück nicht alles gesehen. Was sie aber erblickt haben, werden sie wohl für den Rest ihres Lebens nicht vergessen: Sie sahen ihre Mutter im Hausflur in einer Blutlache liegen.
Khalid habe das Messer dann auf dem Kühlschrank abgelegt, seine Jacke gegriffen und sei geflüchtet.