Von: mk
Meran – Sit-ups zu zweit und Fitnessübungen in der Gruppe gehören für Soldaten zum Alltag. Dass allerdings auch mitten in der Coronakrise daran festgehalten wird, sorgt für Polemiken.
Laut einem Bericht der Tageszeitung Alto Adige haben Anrainer vom Fenster eines benachbarten Haues aus rund 15 Personen im Kasernenareal in Untermais in Meran gefilmt, die weiterhin gemeinsam ihren Körper stählen.
Um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu unterbinden, sind in Italien – und damit auch in Südtirol – scharfe Maßnahmen erlassen worden. Neben Ausgangssperren ist die soziale Distanzierung das Gebot der Stunde. Das heißt: Es gilt Menschenansammlungen zu vermeiden und man sollte zu anderen Personen einen Mindestabstand von einem Meter wahren.
Ein Nebeneffekt dieser Maßnahmen ist, dass jeder den anderen mit Argusaugen beobachtet. In der Zwischenzeit hat sich mancherorts eine wahre Denunziationskultur entwickelt.
Auch in Zusammenhang mit den nun aufgetauchten Videoaufnahmen beklagen sich manche darüber, dass sich Mitglieder des Heeres über die Regeln gegen die Ansteckungsgefahr hinwegsetzen würden. Viele Soldaten leben allerdings innerhalb der Kaserne – zum Teil auch mit ihren Familien.
Das Militär reagierte unmittelbar in einer Aussendung und erklärte, man werde der Sache nachgehen. Gleichzeitig bürgte das Militär für die Integrität seiner Vertreter.
In Italien werden Soldaten eingesetzt, um die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus zu überwachen. In Norditalien werden den Soldaten in Krisengebieten auch logistische Aufgaben zugewiesen. Im Prinzip helfen die Soldaten dort, wo es nötig ist und wo sie gebraucht werden – immer unter Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen.