Von: mk
Bozen – Seit Montag ist der Schulbetrieb in Südtirol auf Fernunterricht umgestellt. Im Rahmen des Lockdowns hat die Landesregierung beschlossen, dass neben Oberschülern auch Grundschulkinder und Schüler der ersten Mittelschulstufe eine Woche lang zu Hause unterrichtet werden. Doch beim Start lief nicht alles nach Plan. Der Bildungsserver blikk.it, mit dem Lehrpersonen mit ihren Schülerinnen und Schülern in Kontakt treten, funktionierte am Montag zunächst nur teilweise. Die pädagogische Abteilung, die für die Lernplattform zuständig ist, hatte auch prompt eine Erklärung parat.
Bereits seit Sommer haben sich Lehrpersonen mit der Bildungsplattform blikk.it auseinandergesetzt. Schulungen haben stattgefunden, damit der Umstieg auf einen möglichen Fernunterricht möglichst reibungslos funktioniert. In der Woche vor dem Lockdown haben Lehrpersonen eigens Material erarbeitet, das sie den Schülern über blikk.it zur Verfügung stellen wollten.
Der Start am Montag verlief dann allerdings etwas holprig: Videokonferenzen, die über blikk.it laufen sollten, wurden ständig unterbrochen. Teilweise konnten sich Personen überhaupt nicht einloggen. In manchen Fällen wurde Verbindung nach wenigen Minuten immer wieder getrennt. Ein funktionierender Fernunterricht war demnach kaum möglich.
Die Zuständigen aus der pädagogischen Abteilung des Landes hatten auch prompt eine Erklärung parat. Ihnen zufolge lag das Problem außerhalb ihres Einflussbereichs. Stattdessen habe es einen „Hackerangriff“ gegeben, wie aus einer E-Mail an mehrere Schulen hervorgeht. Man bedauere den Zwischenfall, hieß es.
Christian Laner von der Pädagogischen Abteilung bestätigt gegenüber Südtirol News, dass es zu Problemen gekommen ist. Allerdings habe man bis 10.00 Uhr am Vormittag die Schwierigkeiten vorwiegend lösen können. „Wir haben von Schulen die Rückmeldungen erhalten, dass sich die Situation ab 10.00 Uhr wieder beruhigt hat“, erklärt Laner. Und: „Es hat einen Hackerangriff von außen gegeben, den wir glücklicherweise abwehren konnten.“
Laner räumt allerdings ein: Das eigentliche Problem liege daran, dass viele Schüler, Lehrpersonen und Eltern zugleich bei der Lernplattform eingestiegen sind. „Wir haben 9.000 Zugriffe gleichzeitig verzeichnet. Dem hält die Infrastruktur nicht stand“, erklärt Laner.
Um derartigen Problemen vorzubeugen, wolle man in Kontakt mit den Lehrpersonen treten. „In einem Schreiben rufen wir die Lehrer dazu auf, nicht alle gleichzeitig zu starten, sondern die Aktivitäten im Netz auf den Tag zu verteilen“, betont Laner.
Familien, deren Kinder im Fernunterricht sind, rät er außerdem, den WLAN-Betrieb von Handys oder Tablets, die im Augenblick nicht benötigt werden, auszuschalten. Damit würden im Haushalt Kapazitäten für den Internetbetrieb frei.