Von: mk
Brixen – Der Frauenhausdienst der Bezirksgemeinschaft Eisacktal hat eine Informationskampagne gestartet: Unter dem Titel „HINSEHEN, HINHÖREN, HANDELN!“ soll diese Kampagne die Bevölkerung verstärkt auf die Beratungsstelle des Frauenhausdienstes aufmerksam machen. Betroffene und auch Personen, die Gewalt an Frauen sehen oder hören, können sich zu Öffnungszeiten der Beratungsstelle persönlich an eine der Mitarbeiterinnen wenden oder erhalten über die Grüne Nummer rund um die Uhr, 24 Stunden, Gehör.
Seit 1999 existiert die Beratungsstelle des Frauenhausdienstes der Bezirksgemeinschaft Eisacktal bereits. Frauen, die körperliche, psychische, sexuelle und/oder ökonomische Gewalt erleben, können sich zu Öffnungszeiten der Beratungsstelle persönlich an eine der Mitarbeiterinnen wenden oder erhalten über die Grüne Nummer „800601330“ rund um die Uhr, 24 Stunden, Gehör.
Anonym und professionell werden sie beraten, wie sie der häuslichen Gewalt entfliehen können. Nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch Mitmenschen, wie Nachbarn, Freunde, Familie oder Bekannte, können bei der Grünen Nummer anrufen und Rat und Hilfe erhalten. Auf Anrufe können persönliche Beratungsgespräche folgen. Die Frau entscheidet selbst, wie lange sie den Dienst beanspruchen möchte, stets nach dem Grundsatz, dass alle weiteren Schritte und Entscheidungen bei ihr liegen.
Der Beratungsdienst ist auch eine präventive Anlaufstelle, um der häuslichen Gewalt zu entkommen. Frauen, die aus der häuslichen Gewalt fliehen wollen, können (wenn sie möchten) im Frauenhaus Brixen aufgenommen werden. 84 Frauen, davon 41 aus der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, haben im Jahr 2020 die Beratungsstelle aufgesucht, ca. 70 Beratungsgespräche erfolgten telefonisch.
„Wichtig ist es, dass hingesehen und hingehört – und dann gehandelt wird“, weiß auch die Leiterin des Frauenhausdienstes, Barbara Wielander. „Wir müssen die Gesellschaft sensibilisieren, sie über diesen Dienst informieren und vor allem muss jede einzelne Person mehr in die Verantwortung gehen. Gewalt darf nicht geduldet werden, jeder Hinweis muss wahrgenommen werden“, so Wielander. In die Verantwortung genommen werden soll mit der neuen Informationskampagne „HINSEHEN, HINHÖREN, HANDELN!“ auch die Politik, die an einer Kultur der gemeinsamen Verantwortung mitwirken soll.
Die Informationskampagne
Die Kampagne findet am 25. Oktober ihren Auftakt in der Gemeinde Natz-Schabs. Schaufensterpuppen als Blickfang werden vor den Rathäusern der 13 Gemeinden der Bezirksgemeinschaft aufgestellt. Von den Mitarbeiterinnen des Dienstes selbst, aber auch von den lokalen politischen Vertreterinnen und Vertreter werden kleine Gadgets samt Etikett mit der Aufschrift „HINSEHEN, HINHÖREN, HANDELN!“, verteilt. „Wir müssen dem Thema häusliche Gewalt mehr Aufmerksamkeit zuteilen. Das Thema ist hochaktuell und in der Gesellschaft noch immer zu wenig präsent“, so Wielander
Diskussionsrunde
Den Höhepunkt der Informationskampagne stellt eine Diskussionsrunde zum Tag gegen Gewalt an Frauen, am 25. November, dar. Um 18.00 Uhr wird in der neuen Brixner Stadtbibliothek diskutiert – und zwar darüber, wie man es schafft, die Gesellschaft für dieses Thema zu sensibilisieren und sie zum Handeln aufzufordern. Teilnehmen werden viele spannende Gesprächspartner, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen werden. Moderiert wird sie von der Journalistin Gudrun Esser. An der Diskussionsrunde Interessierte können sich gerne unter frauenhaus.brixen@bzgeis.org anmelden.
Alle Informationen findet man auch auf der Facebookseite vom Frauenhausdienst Brixen.