Von: apa
Der diesjährige meteorologische Herbst (September bis November) ist etwas zu mild verlaufen, berichtete die Geosphere Austria am Freitag in einer vorläufigen Bilanz. Die Temperatur lag etwas über dem vieljährigen Durchschnitt und brachte die für die Jahreszeit typischen Temperaturschwankungen.
“In der vorläufigen Bilanz liegt der meteorologische Herbst 2025 im Tiefland Österreichs auf Platz 43 in der Reihe der wärmsten Herbste der 259-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen auch Platz 39 in der 175-jährigen Gebirgsmessreihe”, so Klimatologe Alexander Orlik von der Geosphere Austria. Im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit, dem Klimamittel 1991 bis 2020, liegt der Herbst 2025 im Tiefland und auf den Bergen Österreichs um 0,1 Grad über dem Durchschnitt.
Vereinzelt nahe an Temperaturrekorden
Mitte September und Anfang November gab es für einige Zeit ungewöhnlich warmes Wetter. An einigen Wetterstationen lagen die Temperaturen sogar nahe an den Monatsrekorden. Zum Beispiel wurden am 19. September am Pitztaler Gletscher 16,0 Grad gemessen und am Brunnenkogel 13,6. Das ist an beiden Stationen der zweithöchste in einem September gemessene Wert. Allerdings haben beide Stationen relativ kurze Messreihen.
Die Zahl der Tage mit Frost war in allen Höhenlagen ungefähr im Bereich des vieljährigen Durchschnitts: Unterhalb von 500 Meter Seehöhe gab es im österreichweiten Mittel zehn Frosttage, von 500 bis 1.000 Meter Seehöhe 18, von 1.000 bis 1.500 Meter 24 und von 1.500 bis 2.000 Meter 30 Frosttage.
Regionale Unterschiede beim Niederschlag
Die Niederschlagsmenge lag in der österreichweiten Auswertung zehn Prozent unter dem vieljährigen Mittel. “Das ist deutlich innerhalb der normalen Schwankungsbreite”, weiß Orlik. Die typischen Abweichungen der Niederschlagsmenge liegen im Herbst bei plus/minus 21 Prozent.
Deutliche Unterschiede ergibt die regionale Auswertung. Es zeigt sich ein Gefälle von einem zu trockenen Südwesten zu einem zu feuchten Nordosten. Zum Beispiel gab es in Teilen von Osttirol und Oberkärnten 25 bis 50 Prozent weniger Niederschlag. Im Waldviertel und Weinviertel, besonders in den nördlichen Regionen, fiel hingegen bis zu 40 Prozent mehr als im vieljährigen Durchschnitt.
In höheren Lagen weniger Schnee
Der Herbst brachte die typischen ersten Wintereinbrüche. Die Schneehöhen entsprechen jetzt, Ende November, unterhalb von 1.500 Meter Seehöhe ungefähr dem klimatologischen Durchschnitt. Oberhalb von 1.500 Meter Seehöhe liegen sie bis zu etwa 40 Prozent unter dem Durchschnitt.
Die Anzahl der Sonnenstunden erreichte im Österreichmittel mit 320 (minus 3 Prozent) beinahe das Mittel der Jahre 1991-2020. Südlich der gedachten Linie kleines Deutsches Eck-Rosalia war es überwiegend sonniger als im Mittel, nördlich davon schien die Sonne meist kürzer als in einem durchschnittlichen Herbst.




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