Von: mk
Bozen – Ein beliebte Veranstaltung in Bozen fällt ins Wasser. Weil es in Bozen zu Problemen mit aggressiven Jugendlichen gekommen ist, bläst die SEAB die nächste Ausgabe der Ice-Disko in der Sparkasse Arena vom 23. Dezember ab.
Seit 2018 organisiert SEAB gemeinsam mit dem Barbetreiber Giancarlo Moretto die Ice Disco Dance in der Sparkasse Arena. Unter dem Motto „Eislaufen im Rhythmus der DJ-Musik“ hat sich das Event im Laufe der Jahre zu einem besonders beliebten Treffpunkt für Jugendliche entwickelt. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren stark gestiegen, und hat letzthin die zur Verfügung stehenden Tickets überschritten, so dass nicht alle Interessierten Einlass in die Sparkasse Arena gefunden haben. Die Ice Disco Dance mit ihren 300 Teilnehmern pro Abend konnte bis auf die letzte Ausgabe ohne Probleme durchgeführt werden. Bei der Durchführung der Veranstaltung hat die SEAB auch auf die Erfahrung bei den Spielen der HCB-Foxes zurückgegriffen, wo sich bis zu 6.800 Zuschauer in der Arena aufhalten.
„Wir sind natürlich sehr froh, dass die Tickets so begehrt sind, vor allem unter den ganz Jungen. Das bedeutet, dass wir mit der Veranstaltung den Nerv der Zeit getroffen haben und dass wir mit einer öffentlichen Struktur einen Beitrag zur Jugendkultur in Bozen leisten. Mit den günstigen Eintrittspreisen geben wir einer breiten Bevölkerung die Möglichkeit, die Eissportanlage zu benutzen. Doch bei der letzten Ausgabe haben sich leider Gruppen unter die Besucher gemischt, die Unruhe stiften wollen, und da die Sicherheit der jungen Besucher an erster Stelle steht, haben wir umgehend reagiert, um entsprechende Maßnahmen auszuarbeiten“, so der SEAB-Präsident Kilian Bedin.
Um diese zu implementieren braucht es etwas Zeit. Deshalb ist die SEAB leider gezwungen, die nächste Ausgabe der Ice Disco vom 23. Dezember 2023 kurzfristig zu annullieren.
Um das beliebte Event weiterhin anzubieten, hat die SEAB gemeinsam mit der Gemeinde Bozen ein Paket geschnürt, das die mehrere Maßnahmen vorsieht, darunter die Implementierung eines Online-Portals für den Ticketvorverkauf: Zutritt zum Event erhalten nur Besucher mit einem nominativen Ticket. Der Erwerb ist nur vorab über das Onlineportal vorgesehen.
Vorgesehen ist außerdem die Zusammenarbeit mit StreetworkBZ, einem Dienst der Gemeinde Bozen, der sich an Jugendliche wendet: Die Streetworker, die auf die Prävention und auf die Einschränkung des Risikoverhaltens bei den Jugendlichen spezialisiert sind, werden in Zukunft bei den Events präsent sein, um Unterstützung in Krisensituationen zu bieten, bzw. um diese zu vermeiden.
Auch mit den Exekutivbehörden soll eng zusammengearbeitet werden: In diesen Tagen sind Treffen mit den Ordnungskräften auf dem Programm, bei denen Maßnahmen ausgearbeitet werden, um die Sicherheit der Eventsbesucher zu gewährleisten.
Die geplanten Maßnahmen zielen darauf, den Zugang zur Struktur für die Besucher reibungsloser und ruhiger zu organisieren. „Wir versichern allen Interessierten, dass wir mit Hochdruck daran arbeiten die Veranstaltung ehestmöglich wieder anzubieten – mit allen Sicherheitsoptimierungen, die dafür sorgen, dass Spaß und Freude am Eislaufen wieder im Vordergrund stehen“, versichert Bedin.
Freiheitliche: „Leben nicht diktieren lassen“
Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair bezieht Stellung zu den „zunehmenden Versuchen von Jugendbanden“, den öffentlichen Raum durch Einschüchterung einnehmen zu wollen. „Wir lassen uns das Leben in unserem Land von diesen Unruhestiftern nicht diktieren“, kommt Mair zum Schluss und fordert ein hartes Vorgehen gegen die Jugendbanden zur Wiederherstellung der Sicherheit.
„Wenn Veranstaltungen aufgrund unruhestiftender Jugendbanden, die auch vor Gewalt und Übergriffen nicht zurückschrecken, abgesagt werden, dann ist das eine Bankrotterklärung was die Gewährleistung der Sicherheit und Freiheit der Bürger in diesem Land betrifft“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung einleitend fest. „Es steht außer Frage, dass sich mit der neuen Landesregierung die Sicherheitslage in Südtirol ändern muss. An erster Stelle muss das Eingeständnis stehen, dass in Sachen Sicherheit dringender Handlungsbedarf besteht und dass die Probleme beim Namen genannt werden“, so Mair.
„Während ein Oberst der Sicherheitskräfte gestern in einem Zeitungsinterview erklärt, dass es in Südtirol keine Jugendbanden gebe und gleichzeitig zahlreiche Veranstaltungen in Südtirol genau wegen dieser Jugendbanden abgesagt werden, dann stimmen Anspruch und Wirklichkeit nicht überein“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair fest. „Es passt auf keine Kuhhaut mehr, dass unsere Bürger, die arbeiten, Steuern zahlen und einen friedvollen Umgang pflegen, vom öffentlichen Raum verdrängt werden, Veranstaltungen abgesagt werden und somit ein Stück Lebensqualität genommen wird, weil sich Jugendbanden dazu erdreisten“, gibt Ulli Mair zu bedenken.
Diese Unruhestifter, Gewalttäter und Randalierer seien zu identifizieren, mit Zutrittsverboten zu belegen und zur Rechenschaft zu ziehen, fordert die freiheitliche Landtagsabgeordnete abschließend.