Kampfflugzeuge im Einsatz

Jordanische Luftangriffe in Syrien – neun Tote

Donnerstag, 18. Januar 2024 | 15:25 Uhr

Bei mutmaßlich jordanischen Luftangriffen im Süden von Syrien sind nach Angaben von Aktivisten und Medien mindestens neun Menschen getötet worden. “Jordanische Kampfflugzeuge griffen Wohngebiete und eine Lagerhalle in der südöstlichen Provinz Suweida an und töteten mindestens neun Menschen, darunter zwei Mädchen und vier Frauen”, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Die örtliche Nachrichtenseite “Suwayda24” berichtete von mindestens zehn Toten. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle wurden bei dem Angriff auf ein Haus im Dorf Urman ein Mann, dessen Ehefrau und die beiden Töchter, sowie zwei weitere Familienangehörige getötet. In einem zweiten getroffenen Haus wurden demnach die Leichen eines Mannes, seiner Mutter und Tante gefunden.

Die Organisation mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Quellen in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Laut dem Direktor der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, greift das jordanische Militär häufig Wohnhäuser “unter dem Vorwand der Bekämpfung des Drogenhandels” an. In diesem Fall sei es jedoch unklar, ob es sich bei den getöteten Männern um Drogenhändler gehandelt habe, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Ein Mitarbeiter von “Suwayda24” sagte, die getöteten Männern seien mutmaßliche Drogenhändler gewesen. Die jordanische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Das Königreich Jordanien hat in den letzten Jahren die Kontrollen an der Grenze zu Syrien verschärft, zudem geht das Militär im Nachbarland gegen den Schmuggel von Waffen und Drogen vor. Eine der wichtigsten aus Syrien geschmuggelten Drogen ist das amphetaminähnliche Aufputschmittel Captagon, für das in der ölreichen Golfregion eine große Nachfrage besteht.

Von: APA/AFP