Von: ao
Bozen – „Ich habe das Klinefelter-Syndrom und suche andere Betroffene zum reden“, sagt Simon. Der 30jährige Südtiroler hat keine Krankheit, aber eine Besonderheit der Natur, die nur Männer betrifft: das Klinefelter Syndrom.
Normalerweise hat jeder Mann ein weibliches X- und ein männliches Y-Geschlechtschromosom in seinen Körperzellen. Männer mit Klinefelter-Syndrom besitzen aber ein weibliches
Geschlechtschromosom mehr. Bei Simon ist also ein X zu viel. Mit anderen Worten: zu viel Frau im Mann.
Das Klinefelter-Syndrom äußert sich in Symptomen wie kleinen Hoden mit Zeugungsunfähigkeit, Antriebsarmut, vergrößerten Brustdrüsen, Muskelschwäche, Müdigkeit, Hochwuchs, Hodenhochstand und Testosteronmangel. Kinder fallen oft durch Kontaktarmut, Störungen der Motorik, Lernschwierigkeiten und Sprachentwicklungsverzögerunge n, sowie eine verzögerte Pubertät auf. Das größte gesundheitliche Problem ergibt sich aus der unzureichenden Produktion von Testosteron. Es gibt aber gute Möglichkeiten der Behandlung. Der Mangel an Testosteron kann durch eine medikamentöse Behandlung ausgeglichen werden. Etwa jeder 500. Mann ist davon betroffen. Viele Betroffenen wissen allerdings nichts von ihrem Gendefekt.
Simon möchte sich gerne mit anderen ebenfalls betroffenen Männern austauschen. Betroffene die an einem Gespräch oder einem Austausch interessiert sind, können sich bei der Dienststelle für Selbsthilfegruppen melden, die den Kontakt weitervermittelt. Vertraulichkeit wird dabei selbstverständlich zugesichert.
Kontakt/Info: Tel. 0471 312424, info@selbsthilfe.bz.it.