Von: mk
Naturns – Der Krampus-Verein von Naturns hält noch einmal Rückschau auf den letzten Krampuslauf. „Auf diesem Wege möchten wir uns nochmals bei allen Zuschauern und Helfern bedanken, es war wie immer ein super gelungener Umzug mit vielen Schaulustigen, welche begeistert von unserem Brauchtum sind – ohne euch wäre das alles nicht möglich!“, schreibt der Verein in einem Beitrag auf Facebook. Gleichzeitig möchte der Verein die Geschehnisse am Abend des Umzugs nicht einfach so stehen lassen.
Wie Südtirol News berichtete, hatte eine Gruppe von Jugendlichen aus dem Meraner Raum für Radau gesorgt. Krampusse wurden mit Eisblöcken beworfen und von hinten an den Hörnern zu Boden gerissen. Auch italienische Schimpfwörter sind gefallen. Die Tumulte haben den Umzug letztendlich aber nicht bestimmt.
„Wir als Krampus-Verein sind uns bewusst, dass ein Krampusumzug als Veranstaltung für krawallsuchende Jugendliche attraktiv sein kann, was aber nicht ausschließt, dass dies nicht auf jeder anderen Veranstaltung passieren kann“, heißt es in dem Beitrag auf Facbeook. Im Vorfeld sei der Verein über das mögliche Erscheinen von Jugendlichen informiert worden, die den Umzug aufsuchen würden, um Unfrieden zu stiften. Aus diesem Grund habe man sich bemüht, die doppelte Anzahl an ehrenamtlichen Aufpassern beim Umzug mitzuschicken, um die Sicherheit der Mitglieder zu gewährleisten und den Umzug bestmöglich zu gestalten.
„Natürlich ist es unschön, dass nicht nur das übliche ‚Tratzen‘ der Krampusse stattgefunden hat, sondern jemand an den Hörnern gezogen wurde und wir mit Eisblöcken beworfen worden sind“, erklärt der Verein weiter. Gleichzeitig wird klargestellt: Das Reißen an den Hörnern kann einen Krampus in Lebensgefahr bringen. „Der Kopf ist in fast allen Fällen mit einer Snowboardbindung in der Maske fixiert und somit reißt ihr an einem menschlichen Kopf“, erklärt der Krampus-Verein von Naturns.
Auseinandersetzungen, zu denen es nach dem Krampusumzug gekommen sei und die außerhalb des Veranstaltungsortes stattgefunden hätten, hätten keine direkte Verbindung zum Krampus-Verein. Die dortige Situation sei durch das schnelle Eingreifen der Carabinieri und der Ortspolizei gelöst worden.
Zuletzt folgt noch eine Botschaft an Akteure, die versucht haben, politisches Kapital aus den Vorfällen zu schlagen:
„Und nochmals! Bitte denkt das nächste Mal daran! Der Krampus-Verein Naturns möchte klarstellen, dass er keinerlei politische Zwecke verfolgt. Unsere Tradition und Aktivitäten konzentrieren sich ausschließlich auf den Erhalt und die Pflege des kulturellen Erbes rund um das Krampusbrauchtum. Wir distanzieren uns entschieden von jeglicher politischer Instrumentalisierung und setzen uns dafür ein, dass unser Verein als eine Quelle der Tradition und des gemeinsamen Feierns wahrgenommen wird.“