Covid-19: ASTAT-Erhebung zur Einstellung der Bürger

Krank werden ist die letzte aller Sorgen

Freitag, 23. Juli 2021 | 10:45 Uhr

Bozen – Sind die Südtiroler und Südtirolerinnen nach über einem Jahr Pandemie mehr um die Ansteckungsgefahr oder die Folgen des Lockdowns besorgt? Verfolgen sie noch mit Interesse die Corona-Diskussionen im Fernsehen oder in der Presse? Die Antworten auf diese und noch andere Fragen sind in der Mitteilung über die dritte, im Mai 2021 durchgeführte Stichprobenerhebung des Landesinstituts für Statistik ASTAT enthalten.

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Im Mai 2021 führte das Landesinstitut für Statistik ASTAT in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Psychologischen Dienst des Krankenhauses Brixen, dem Institut für Allgemeinmedizin der Claudiana und der Operativen Einheit für klinische Führung der Landesverwaltung eine Stichprobenerhebung über die Meinungen und Verhaltensweisen der Bürger in Hinblick auf die Covid-19-Pandemie durch. Eine ähnliche Umfrage war bereits im Januar gestartet worden.

Der Fragebogen wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt und erscheint nun in der dritten Ausgabe nach jenen von Januar und März/ April.

Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus

Im Mai fiel es den Bürgern eher leicht als schwer, die Corona-Vorschriften und Schutzmaßnahmen zu befolgen.

Nur bei zwei Maßnahmen sind die Meinungen zweigeteilt: beim Verzicht auf Feiern mit mehr als einer Person außerhalb des Familienkreises und bei der Schließung der Landesgrenzen.

Noch befolgen die Bürger die Vorschriften, sind das Thema aber leid

Die Südtiroler erklären nicht nur, sich ziemlich an die Regeln gehalten zu haben, sondern fühlen sich in über 50 Prozent der Fälle auch nicht davon überwältigt. Drei von vier Befragten haben jedoch die Diskussion über Covid-19 in Fernseh- und Radiosendungen oder in den Zeitungen satt.

Krank werden ist die letzte aller Sorgen

Analog zur „Lust, endlich über etwas anderes zu reden“, ist für die Südtiroler der Gedanke, selbst an Covid-19 zu erkranken, die kleinste Sorge. Vielmehr befürchten sie, jemanden zu verlieren, den sie lieben. Im Allgemeinen sorgen sie sich nicht so sehr um sich selbst, sondern um die Gesellschaft insgesamt.

Insbesondere wird befürchtet, dass vor allem die schwächsten Schichten der Bevölkerung von den Folgen des Lockdowns hart getroffen sind und sich die Kluft zwischen Armen und Reichen vergrößert, kleine Unternehmen Konkurs anmelden und viele die Arbeit verlieren. Ein weiterer Grund zur Sorge sind die jungen Generationen: Der Ausfall des Unterrichts und der sozialen Kontakte könne psychische Schäden verursacht haben.

Unabhängig von der persönlichen Lage ist vor allem die Sorge um die Phase nach der Pandemie sehr groß.

Green-Pass stößt auf Zustimmung

Vier von fünf Südtirolern bekunden zumindest ein gewisses Interesse am Grünen Pass.

Von: mk

Bezirk: Bozen