Erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage?

Krebs bei Iveco-Mitarbeiter: Zusammenhang mit Asbest möglich

Donnerstag, 13. April 2023 | 10:39 Uhr

Bozen – Die Krebserkrankung von vier ehemaligen Iveco-Arbeitern in Bozen sowie ihr Tod zwischen 2018 und 202 beschäftigt derzeit das Bozner Landesgericht. Nun sind die Sachverständigen im Beweissicherungsverfahren zu dem Schluss gekommen, dass der Grund für die Krebserkrankung (Malignes Mesotheliom), ihre Exposition bei der Arbeit mit Asbest gewesen ist oder sein könnte.

Sie sagen aber gleichzeitig, dass auch die Möglichkeit bestünde, dass die Männer schon vor ihrer Anstellung bei der Iveco bei anderen Arbeitsstellen in Kontakt mit Asbest gekommen sind. Eine Korrelation zwischen einer konkreten Arbeitsstelle und der Krankheit ist demnach schwierig zu beweisen, so die Zeitung Alto Adige.

Nach dem Tod der Arbeiter hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Im Raum steht der Verdacht auf Beteiligung an fahrlässiger Tötung und Missachtung von Arbeitssicherheitsbestimmungen. Acht aktuelle und ehemalige Führungskräfte der Iveco stehen im Ermittlungsregister. Nun muss der Staatsanwalt entscheiden, ob Anklage erhoben wird.

Das maligne Pleuramesotheliom ist eine seltene Krebserkrankung in den meisten Fällen durch berufsassoziierte Asbestexposition bedingt. Die Krankheit kann sich auch erst 20 bis 40 Jahre nach dem Kontakt mit Asbest zeigen.

Von: luk

Bezirk: Bozen